Traktor Classic

Wird ein Schweißgerät nicht gebraucht, sind Kabel und Schläuche stolpersicher aufzuräumen

Beim Schweißen mitArgon,Helium undArgon-CO²-Gemischen besteht akute Erstickungsgefahr.Auf gute Belüftung achten

Ist eine Gasfla- sche nicht am Schweißgerät angeschlossen, musszum Ventilschutz die Kappe mon- tiert werden

Ein Feuerlöscher ist bei Schweiß- arbeiten ein unverzichtbares Werkzeug.Er sollte für A-B-C- Brände geeignet sein feuchte Arbeits- umgebung. Dies ist oft in Stal- lungen der Fall! Durch Schweiß und umgebende

Geschweißt werden darf nur,wenn niemand unmittelbar durch das Schweißlicht gefährdet wird

gleichartigen Schweißzusatz gearbeitet. Im Gegensatz zum Löten wird dabei die Li- quidus-Temperatur (Schmelztemperatur) der Grundwerkstoffe überschritten. Wer es ganz genau wissen will, wie sich die einzel- nen Schweißverfahren definieren, findet hierzu reichlich Informationen in der DIN 1910 Teil 1, 2, 4 und 5. Um es hier noch klar abzugrenzen: Un- ter Schneiden, das fälschlich auch oft als Schweißen bezeichnet wird, versteht man hingegen ein thermischesTrennen metalli- scher Werkstoffe. Die bekanntesten Schneidverfahren sind Brennbohren, Brenn- fugen, Brennschneiden, Lichtbogen-Sauer- stoffschneiden und Plasmaschneiden. Selbst ist der Mann! Das Lichtbogenschweißen ist eine Stan- dardarbeit in Werkstätten – und das, ob- wohl Schweißen kurioserweise bei der Ausbildung zum Landmaschinen-Mecha- troniker seit 2003 nicht mehr im Lehrplan steht.Viele Auszubildenden lernen es nur, weil ihr Meister es ihnen noch beibringt. Verpflichtet wäre er hierzu aber nicht. Kein Wunder, dass viele Hobbyschrau- ber sich das Schweißen selbst beibringen. Deshalb findet man heute in vielen Hobby- werkstätten Schweißgeräte unterschied- licher Bauart und jeden Alters. Meist sind es billige „Schweißtrafos“ aus dem Bau- markt oder uralte Schweißmaschinen, die man gebraucht von einer Kfz-Werkstatt ge- kauft hat. Einige werden mit 220 Volt, die

prüfung unterziehen. Dabei ist der Zu- stand der Isolationen, die Dichtheit des Schutzgassystems und die Funktion der sicherheitstechnischen Einrichtungen zu prüfen. Hinzu kommt auch die Prüfung der Schutzmaßnahmen gegen gefähr- liche Körperströme auf Wirksamkeit (sind Isolationen brüchig?). Mindestens einmal jährlich sollte zu- dem eine Sichtprüfung der geöffneten Steckverbindungen und eine Isolationsprü- fung von Eingangs- und Ausgangsstrom- kreis durchgeführt werden. Nicht berühren! Beim Schweißvorgang selbst muss der Stabelektrodenhalter oder Lichtbogen- brenner immer so gehalten werden, dass kein Strom durch den menschlichen Kör- per fließen kann. Das gilt natürlich auch für das Ablegen. Keinesfalls darf ein elek- trischer Kontakt mit leitfähigen Teilen, dem Stromquellengehäuse oder dem Werkstück entstehen. Wenn Sie mit einem Kollegen oder Freund mit zwei Schweißge- räten an ihrem Traktor schweißen, dürfen sich die Stabelektrodenhalter oder Licht- bogenbrenner nicht berühren, auch nicht beim Ablegen. Daher sollte man deutlich Abstand zueinander halten, und wenn man eine längere Pause machen will, die Schweißstromquelle von der Netzseite her abschalten. Auch wenn es profan klingen mag: Muss der Schweißdraht gewechselt wer- den oder die Elektrode, darf das nur span- nungsfrei erfolgen. Das gilt natürlich auch bei Wartungsarbeiten. Feuchtigkeit ist der Feind Begünstigt wird die Gefährdung durch Strom auch durch nasse, heiße und

Feuchte wird hier der elektrische Wider- stand der menschlichen Haut, aber auch der Arbeitskleidung (im Fachjargon: PSA = Persönliche Schutzausrüstung) deutlich herabgesetzt. Unter solchen Bedingungen werden selbst Wände, Böden, Roste und Stoffe wie Stein, Beton, Holz und Erdreich leitfähig. Zur Minimierung der elektrischen Gefähr- dung ist auch dasTragen jeglicher Art von Schmuck zu lassen. Als Gegenmaßnahmen können isolie- rende Zwischenlagen, wie Gummimatten oder nicht leitfähige Lattenroste, verwen- det werden. An feuchten oder heißen Ar- beitsplätzen sind Zwischenlagen geeignet, die durch Feuchtigkeit oder Schweiß nicht leitfähig werden. Ähnliche Sorgfalt gilt auch für den sicheren Umgang mit der Schutzgasfla- sche. Druckgasflaschen bestehen in der Regel aus dünnwandigem Stahl. Der Um- gang erfordert daher stets Umsicht, da durch unsachgemäßen Umgang eine er- höhte Explosionsgefahr besteht. Folgende Regeln sind beim Umgang mit Druckgas- flaschen unbedingt zu befolgen: • Vor gefährlicher Erwärmung schützen. • GegenVerrutschen beimTransport sichern. • Keinesfalls stoßen, werfen oder liegend rollen. • Bei Lagerung und Transport muss die Ventilschutzkappe montiert sein. • Sofort nach Entleerung der Gasflasche muss dieVentilschutzkappe aufgeschraubt werden.

größeren mit 400Volt betrieben. Öfters mal kontrollieren

Wer ein solches Schweißgerät besitzt, sollte es bei häufigerVerwendung mindes- tens vierteljährlich, und natürlich vor je- dem Einsatz, einer Sicht- und Funktions-

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TRAKTOR CLASSIC 5/2022

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