Traktor Classic

Neuer Schweißhelm von Stahlwerk und Akku-Schleifer

WERKZEUG-TIPP

NACHTSICHT Bis vor einigen Jahren waren selbstverdunkelnde Schweißhelme allenfalls in großen Schlossereien anzutreffen, selbst Profitechnik für lau

Landmaschinenwerkstätten nutzten noch die mit einer Hand festzuhaltenden Schilde zum Schutz vor dem Lichtbogen. Doch gerade bei Reparaturen sind Schweißhelme, bei welchen beide Hände frei sind, eine große Hilfe. Die Firma Stahlwerk hat nun einen Preisbrecher am Markt …

B

isher hatten kostengünstige Auto- matik-Schweißhelme für „semipro- fessionelle“ Nutzer gewisse Nachtei- le, etwa ein sehr kleines Blickfeld sowie die auch im aufgehellten Zustand noch immer grünlich-dunkle, sonnenbrillenartige Sicht. Abhilfe schafften die sogenannten True- Color-Helme. Hier ist die Sicht so klar, dass der Helm auch für Justierungsarbeiten nicht hochgeklappt werden muss. Hinzu kommen mittlerweile wesentlich größere Sichtscheiben. Aus dem Profisegment Auf dem Gebiet der Helme mit „True- Color“-Technologie bietet nun der von uns getestete Stahlwerk ST-800PV einen echten Quantensprung, qualitativ und preislich. Mit knapp unter 90 Euro zwar gut dop- pelt so teuer wie die Modelle aus dem Dis- count (etwa von „parkside“), aber dennoch bezahlbar, bedient dieses Modell ambi- tionierte Hobbyschweißer und kleinere Profiwerkstätten. Die Kopfband-Technolo- gie stammt aus dem Profisegment, auch nach langer Tragezeit drückt hier nichts. Maßgeblich dazu bei trägt auch das geringe Gewicht von weniger als 650 Gramm, wel- ches aber nicht zu Lasten der Stabilität und

hochwertigen Haptik geht. Zahlreiche Einstellmöglichkeiten – von derVerdunke- lungsintensität in DIN-Stufen über dieVer- zögerung bis zum Wiederaufhellen und zur Sensitivität gegenüber der Umgebungshel- ligkeit – finden sich wenigstens teilweise auch bei den Discounter-Modellen, doch spätestens bei der Reaktionsgeschwindig- keit von 1/30.000 Sekunde können die günstigen Modelle nicht mehr mithalten. Dadurch werden Augenschmerzen auch bei längeren Arbeitszeiten „unter dem Helm“ vermieden. Der berühmte Aha-Effekt Auch die im Stahlwerk ST-800PV verbauten Halterungen für Dioptringläser und der ausreichende Platz für eine Filter-Atem- schutzmaske zeugen davon, dass der ST-800PV einer anderen Liga angehört. Sobald man den Helm jedoch aufsetzt, kommt der eigentliche Aha-Effekt: eine 180-Grad-Sicht dank Seitenfenstern und eine mit 100 mal 83 Millimetern sehr große Hauptsichtscheibe sind geradezu ein Erleb- nis. Hinzu kommt die glasklare Sicht: Man hat nicht das Gefühl, durch eine selbstver- dunkelnde Maske zu schauen. Daher bleibt der Helm auch bei Schleifarbeiten vor dem

Gesicht. Ein sehr guter Sicherheitspunkt, denn im Alltag wurde doch zum „Flexen“ eher der Helm hochgeklappt und dann „eben schnell“ geschliffen. Dass dafür dann nicht der ganze Helm abgesetzt, eine Schutzbrille aufgesetzt und zum Schweißen dann wieder der Helm aufgesetzt wurde, ist schon vorstellbar … Uns war bei der Erstnutzung durchaus etwas unwohl. So klare Sicht auf die Schweißpistole – was wird wohl passieren, wenn der Lichtbogen zündet? Kann der Helm tatsächlich so schnell von „komplett durchsichtig“ auf „Schweißmodus“ um- schalten? Oder schauen wir gleich direkt in den Lichtbogen? Kurz und knapp: Die vier Sensoren arbeiten superflott und die Ver- dunkelung funktioniert perfekt. Mehr noch, auch bei dem Blick auf den Lichtbogen bleibt die Sicht klar. Kein Grünstich trübt den Blick. Einen so sauberen Blick auf das Schweißbad haben wir noch nicht erlebt. Man kann tatsächlich direkt sehen, was im Lichtbogen passiert! Mit einemTrue-Color- Helm und einem hochwertigen Schutzgas- schweißgerät können auch Anfänger sehr schöne Schweißnähte erstellen. Und Profis können schneller, sicherer und einfacher arbeiten.  Martin Büntemeyer

Der Stahlwerk ST-800PV kostet im Versandhandel rund 90 Euro. Er liegt preislich zwischen Discounter- und Profihelmen, tendiert von der Qualität her aber eindeutig zu Letzteren

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