Die Schatztruhe Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener Zeit – Fundstücke aus unserem Archiv Der letzte Einser Wenn sich die Bäuerin die Hände reibt, muss es sich um etwas wirklich Tolles handeln – nach diesem Motto bewarb Deutz den 1959 vorgestellten Bauern- schlepper D 15. Als 14-PS-Nachfolger des 13 PS star- ken F1L 712 richtete er sich als kleinster Traktor im Deutz-Angebot an Kleinbetriebe sowie als Zweit- traktor an größere Betriebe. Sein Herz war der vom Vorgänger übernommene, luftgekühlte Einzylinder- motor mit 851 Kubikzentimetern Hubraum. Neu war das mit dem Motor verflanschte ZF A-4 als Ab- lösung des Deutz-Getriebes mit nunmehr sechs Vor- wärts- und zwei Rückwärtsgängen. Der erste Gang fungiert mit Geschwindigkeiten zwischen 0,4 und 1,5 Kilometern pro Stunde als Kriechgang, die Höchst- geschwindigkeit liegt bei Tempo 20. Bauerngerechter Preis Um kurzfristige Änderungen und einen Verhand- lungsspielraum für die Händler zu ermöglichen, gibt der Prospekt wie üblich keine Informationen zum Preis. Ende 1959 lag dieser ohne Kraftheber bei 5.390 D-Mark. Je nach Ausstattung mit hydraulischem „Bosch- ZF-Kraftheber“ und Dreipunkt-Gerätekupplung unter- scheidet die Broschüre die Versionen D 15 N und D 15 N1. Als Zubehör waren außerdem ein seitlicher Mähbalken von Stockey & Schmitz, ein Fritzmeier- Verdeck, eine auf die Zapfwelle aufsteckbare Riemen- scheibe, Ballastgewichte fürVorder- und Hinterräder sowie vordere Kotflügel verfügbar. Auch ein Vorab- scheider für den Ölspülluftfilter war Sonderausstattung. Vielleicht auch, sicherlich aber nicht nur wegen der gelungenen Werbung verkaufte sich der technisch ausgereifte Kleintraktor mit rund 20.250 Exemplaren sehr gut. Bis 1962 baute Deutz den D 15 in Köln, im Anschluss noch bis 1964 bei Fahr in Gottmadingen. Er war der letzte Einzylinderschlepper von Deutz.. Sascha Jussen
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TRAKTOR CLASSIC 6/2025
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