Straßenbahn Magazin

Betriebe

Zurzeit sind die dreiteiligen Sirios mit 20 Metern die längsten Trambahnen Neapels. Längere Fahrzeuge sind bestellt. Einige Bahnsteige wie an der Haltestelle „Reggia de Portici“ müssen dafür umgebaut werden ALLE AUFNAHMEN: JENS PERBANDT

AUF

AB VESUV und am

A ngefangen hat der Betrieb der in- nerstädtischen Straßenbahn am 25. Juni 1876, als die Société Anonyme des Tramways Napolitains (SATN) den Pferdebahnbetrieb zwischen Torretta- Riviera und Chiaia-Chiatamone aufnahm. Bereits einen Monat später, am 28. August 1876, folgte die Eröffnung der ersten Pferde- bahnstrecke in das Umland von Neapel. In den folgenden Jahren wurden sowohl das innerstädtische Netz als auch das Überland- netz stetig ausgebaut. Ab dem 5. Juli 1883 kamen erste Dampfstraßenbahnen auf dem Überlandnetz zum Einsatz. Fünf Jahre später wurde die erste innerstädtische Dampfstra- ßenbahn mit Zahnradbetrieb auf der Strecke Museo – Corso Vittorio Emanuele – Piedigrot- ta – Torretta in Betrieb genommen. Ab 1899 begann die Elektrifizierung der Straßenbahn- strecken, welche 1906 abgeschlossen war. Aufbau, Abbau, Erhalt Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die Stadt einzelne Straßenbahnbetriebe und

Italien: Tramvia Napoli Seit fast 150 Jahren pendelt der Straßenbahnbetrieb der rund eine Million Einwohner zählenden Stadt Neapel am Fuße des Vesuvs zwischen Ein- stellung und Ausbau. Immer wieder folgten auf Phasen der Linieneinstellungen Wieder- inbetriebnahmen – den stetigen Niedergang konn- ten auch zwischenzeitliche Investitionen nicht stoppen

führte sie in der 1918 gegründeten Azienda Tranviaria Napoli (ATCN) zusammen. Bis 1929 waren fast alle Linien beziehungs- weise Gesellschaften im Besitz der Stadt, lediglich die belgische Société Anonyme des Tramways Provinciaux (SATP), wel- che die Strecke Neapel – Aversa/Giugliano betrieb, blieb bis 1957 unabhängig. Das städtische Netz sollte aufgrund eines Gut- achtens aus dem Jahr 1937 sukzessive auf Oberleitungsbusse umgestellt werden und am 8. Mai 1940 wurden die Linien 1 und 2 durch O-Busse ersetzt. Der Eintritt Italiens in den Zweiten Welt- krieg im Juni desselben Jahres verhinderte zunächst die weitere Umstellung von Stra- ßenbahnlinien. Die späteren Bombardie- rungen Neapels führten zur schrittweisen Einstellung einzelner Linien, bis es durch Volksaufstände gegen die inzwischen als Besatzer auftretenden Nazis für mehrere Monate zum völligen Erliegen des Straßen- bahnverkehrs kam. Nach dem Krieg wur- de der Stadtverkehr von der 1947 gegrün-

24

STRASSENBAHN MAGAZIN 9 | 2025

Made with FlippingBook flipbook maker