Straßenbahn Magazin

Köln

Künftig werden die Stadtbahnen am Neumarkt unterirdisch halten – ob vollständig oder teilweise ist noch nicht restlos geklärt

Auch der Bereich um die Haltestelle Heumarkt wird sein Gesicht mit der Verlegung in den Untergrund ändern

sollen wie im Westen 2027 die Arbeiten beginnen. Ein Planungsbereich umfasst den „Bestandstunnel“ zwischen den Haltestellen Deutz Technische Hochschule und Fuldaer Straße mit den Zwischenstationen Kalk Post und Kalk Kapelle. Daran schließt im Osten der oberirdische Abschnitt als zweiter Pla- nungsteil bis zur ebenfalls unterirdischen Endstelle Bensberg an. An den elf oberirdi- schen Stationen Kalker Friedhof, Merheim, Flehbachstraße, Brück Mauspfad, Lusthei- de, Refrath, Kippekausen, Frankenforst, Neuenweg, Kölner Straße und Im Hoppen- kamp werden die Bahnsteige verlängert und barrierefrei gestaltet. Ein wichtiges Thema ist in fast allen Fällen der Brandschutz. Die heikle Mitte Der kritischste und umfangreichste Planungs- abschnitt ist das zentrale Teilstück zwischen Universitätsstraße und Deutzer Brücke quer

durch die Innenstadt. Das Vorhaben wurde in den letzten Jahren kontrovers diskutiert und letztlich zwei Varianten vorgeplant, wozu der Rat der Stadt Köln im Dezember 2018 den Auftrag erteilt hatte. Zur Auswahl standen ein vollständig oberirdischer Ausbau oder alternativ eine Tunnellösung mit Ram- penstrecke im Westen am Aachener Weiher und im Osten zwischen Deutzer Brücke und Heumarkt. Beide Lösungen sind förderfähig: Nutzen-Kosten-Faktor 1,3 für die oberirdi- sche Trasse und 1,4 für den Tunnel. Eine Betriebsaufnahme mit 90-Meter- Zügen in der Innenstadt im Jahr 2030 ist an- gestrebt. Da absehbar ist, dass die Arbeiten bis dahin nicht abgeschlossen sind – schon gar nicht für die unterirdische Variante –, sind Bauzwischenstände vorgesehen: Das be- deutet, dass mit Abschluss der Arbeiten im Osten und Westen die vorhandenen Halte- stellen Moltkestraße, Rudolfplatz, Neumarkt

und Heumarkt als Provisorium verlängert oder verlegt werden, um die Betriebsaufnah- me der Langzüge zu ermöglichen. Die Baukosten für die oberirdische Tras- se wurden mit 188 Millionen Euro ver- anschlagt, die der Tunnellösung mit 1,07 Milliarden Euro. Für die oberirdische Va- riante sprachen neben den Baukosten nied- rigere Instandhaltungskosten, ein schnellerer Zugang zu den Haltestellen und ein kürze- rer Realisierungszeitraum. Die unterirdische Führung löst die Konflikte zwischen den ver- schiedenen Verkehrsteilnehmern auf, erhöht die Reisegeschwindigkeiten der Stadtbahnen, verringert die Schall- und Erschütterungs- emissionen sowie die Störungen durch Un- fälle mit anderen Verkehrsteilnehmern. Die Entscheidung Am 3. April 2025 entschied sich der Köl- ner Stadtrat mit einer Mehrheit von 49 zu

Wahrscheinlich wird die westliche Rampe des Innenstadttunnels am Aachener Weiher entstehen, ungefähr dort, wo der Niederflur- Stadtbahnwagen K4500 Nummer 4523 als Linie 1 am 16. März 2020 entlangfährt

31

Made with FlippingBook flipbook maker