Straßenbahn Magazin

Fahrzeuge

Das Gespann von Triebwagen 38 und Beiwagen 135 in der Wendeschleife Dúbravka vor moderner Kulisse. An der linksseitigen Ansicht ist die Einrichtungsbauart des Trieb- und die Zweirichtungsbauart des Beiwagens erkennbar. Es folgt ein Škoda ForCity Plus – krasser kann der Designsprung kaum sein

Der letzte seiner Art Bratislava: Der Zweiachser 38 Im ehemaligen Preßburg

I n den späten 1950er-Jahren gab es in Bratislava beständigen Bedarf an Flotten- erneuerung, doch der Tatra T1 wurde nicht in 1.000-Millimeter-Spur gebaut. Der Hersteller ČKD konnte auch noch keine Planungssicherheit für die Serienlieferung der neuen Tatra T2 in Meterspur bieten. So war man beim Preßburger Verkehrsbetrieb im Jahr 1958 gezwungen, eine alte Platte neu aufzulegen und in Eigenregie ein Fahrzeug nach bewährter Art zu bauen. Der „neue“ Triebwagen wurde als Ersatz für eine verun- fallte Einheit benötigt. Es entstand ein tradi- tioneller Zweiachser mit Längsbänken im Fahrgastraum, welcher in etwa der Tram- technik der 1920er-Jahre entsprach. Kopiervorlage von SGP Der Clou bei diesem als Nummer 38 einge- reihten Triebwagen war, dass er weitgehend Die gesamte Nostalgieflotte ist in Bratislava im Betriebshof Krasňany stationiert. Kurz vor dem Einrücken posieren Tramfahrer und Schaffner noch vor dem Depottor. Das Design von Trieb- und Beiwagen wirken wie aus einem Guss ALLE FOTOS ANDREW THOMPSON

fährt der letzte zweiachsige Straßenbahntriebwagen, welcher in der Tschechoslowakei gebaut wurde. Aus reiner Dringlichkeit und Mangel an kurzfristigen Alternativen für einen der wenigen Meterspurbetriebe des Landes selbst gebaut, ist der 38er bis heute ein spannendes Fahrzeug. Einen Beiwagen? Gibt es auch

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STRASSENBAHN MAGAZIN 7 | 2022

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