Straßenbahn Magazin

Nürnberg

eigentlich erstrebtes Motiv, der fabrik- neue Großraumwagen 264 (MAN, 1960) mit passendem Beiwagen. Er wird zur fahrplanmäßig vorgesehenen Abfahrtszeit in Richtung Ziegelstein losfahren. Den Dutzendteich kann man noch heute mit der Straßenbahn erreichen, während der Stadtteil Ziegelstein seit 1990 durch die U-Bahn-Linie U2 erschlossen wird. Sieben Jahre vor der Aufnahme des Fotos stellten die am Bau beteiligten Firmen das im linken Bilddrittel dominierende 15-stöckige Verwaltungshochhaus der Städtischen Werke Nürnberg fertig. Es prägt bis heute das Stadtbild und war zum Zeitpunkt der Errichtung das höchste Bauwerk seiner Art in Bayern. Hinter den

GT8N 1105 (Adtranz/Siemens, 1999) darauf, die weiteren Haltestellen auf der Linie 6 zum Westfriedhof zu bedienen. Für die kommenden Jahre plant die Stadt Nürnberg im Zuge von Sanierungsarbei- ten an der Betonstruktur des U-Bahnhofs einen größeren Umbau des Plärrerareals. Er wird weniger Raum für den Individual- verkehr, dafür mehr Grünflächen und im Laufe der Zeit geänderten Anforderungen genügende Gleisführungen der Straßen- bahn mit sich bringen.

Zügen befand sich der „Plärrer-Automat“, eine zu Beginn der 1930er-Jahre erbaute Wartehalle mit Automaten-Restaurant und -Postamt in für die damalige Zeit futuris- tischem Baustil. Anlässlich des Baus von U-Bahn-Zugängen im Jahr 1977 wurden bis dahin erhaltene Teile des Gebäudes abgerissen und durch schlicht gestaltete U-Bahn-Abgänge mit Wetterschutz ersetzt. Die 1960 noch in großer Zahl die Straßen überquerenden Fußgänger müssen seit dem Umbau, dem Zeitgeist der 1970er-Jahre entsprechend, Unterführungen nutzen. Am 9. März 2025 verlässt der nahezu fabrikneue Avenio 2019 (Siemens, 2024) den Bahnsteig, um auf Linie 4 nach Gibit- zenhof zu fahren. Im Hintergrund wartet

Text und Bild heute: Winfried Wolff Historisches Bild: MAN-Archiv im DB-Museum Nürnberg

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STRASSENBAHN MAGAZIN 9 | 2025

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