Straßenbahn Magazin

Schon gelesen? Das Buch „Linie 9 – 9-mal zurück in die Mo- derne“ von Frank Josef Hauke haben wir in Heft 6/2022 vorgestellt. Es ist weiterhin im Verlag „Schützdruck“ erhältlich und erzählt auf unter- haltsame Weise die Geschichte der Linie 9 der Vestischen Straßenbahnen. h

beck nach Bottrop im Stadtbahnnetz dabei. Mit finanzieller Unterstützung durch die Bundesrepublik Deutschland, das Land Nordrhein-Westfalen und den Siedlungsver- band Ruhrkohlenbezirk wurden erste Mo- dernisierungsmaßnahmen in die Wege gelei- tet. Für die Linie 10 betraf das die folgenden Abschnitte: Zwischen Recklinghausen und Herten wurde auf der Hertener Straße be- ziehungsweise Akko-Allee ein etwa ein Ki- lometer langer Abschnitt im Mittelstreifen dieser vierspurigen Straße angelegt. Von der Haltestelle Herten/Resser Weg bis Gelsen- kirchen-Resse, Hertener Straße erhielt die Linie 10 südlich der Landesstraße L 622 einen eigenen zweigleisigen Bahnkörper. Zwischen Gladbeck und Buer Rathaus wurde im Zuge der Buerschen Straße, Nordring, Königswiese und De-La-Cheval- lerie-Straße ein eigener Bahnkörper im Mit- telstreifen dieser Verkehrswege angelegt. Eingeschlossen war hier auch das Brücken- bauwerk am Bahnhof Gladbeck-Ost, das die niveaugleiche Kreuzung mit der Bundes- Zwischen Gelsenkirchen-Resse und Buer fährt die Linie 210 eingleisig auf eigenem Bahnkörper nördlich der Ressestraße Richtung Waldschänke. Rechts ist das Fördergerüst der Schachtanlage Hugo Nordost sichtbar (26. August 1980)

bahn ersetzte. Obwohl auf diesem Strecken- teil regulär nur halbstündlich gefahren wurde, war hier eine stadtbahnmäßige Stre- cke mit modernen Bahnsteigen und Hoch- kettenfahrleitung entstanden. Auch im Stadtgebiet Gladbeck wurde die Strecke in der Horster Straße und im Kärntener Ring, einschließlich eines doppelgleisigen Wende- dreiecks, modernisiert. Zwischen Reckling- hausen, Franz-Bracht-Straße und Marl-Sin- sen, Gräwenkolkstraße wurde westlich der Halterner Straße ein rund vier Kilometer langer Abschnitt mit eigenem, zweigleisi- gem Bahnkörper inklusive Hochkettenfahr- leitung für die Straßenbahn angelegt. Als im Jahr 1976 der Beschluss fiel, alle Strecken der Vestischen Straßenbahnen still- zulegen, gingen die mit vielen Millionen neu trassierten und modernisierten Strecken außer Betrieb. Der Rückbau dieser Strecken war wiederum mit enormen Kosten verbun- den. Diese unverständliche Verkehrspolitik vergeudete hohe Geldsummen und viele Steuergelder. B ERND D ÜTSCH

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STRASSENBAHN MAGAZIN 7 | 2022

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