Straßenbahn Magazin

Geschichte

LINKS Die Luft- aufnahme von heute zeigt die noch erhaltende Gebäudesubstanz der alten Betriebs- hofanlage aus Richtung Süden gesehen. Derzeit bestehen Pläne eines Investors, die Flächen neu zu bebauen JENS PERBANDT (2) UNTEN Auf den Gewerbehöfen sind Teile der alten Bau- substanz erhalten. Der Hof wurde im Anschluss an seine Bahn-Karriere von einem Pferde-Fuhr- werksunternehmen gekauft, welcher die Gebäude erwei- zweistöckige Pfer- destall rechts und die Rampe, um die Pferde in die zweite Etage zu bringen tert hat. Dabei entstanden der

Hoheluft-Linie am 1. Dezember 1897 auf- genommen wurde, verkehrten auf der Ring- linie zunächst noch Pferdebahnwagen. Im engen Altonaer Stadtgebiet mussten erst um- fangreiche Gleisbauarbeitern durchgeführt werden. Schließlich wurde die Ringbahn am 11. Dezember 1898 elektrisch und der Pfer- debahnbetrieb der H.-A.T. endete. Mit dem Ende des Pferdebahnbetriebes war die Zeit der im Perambulator-Betrieb eingesetzten Fünfradwagen vorbei. Aus die- sem Anlass wurde der Epochenwechsel auf einer Sonderfahrt mit einem besonders ge- schmückten Pferdebahnwagen und vier vor- gespannten Pferden gefeiert. Mit dem Wechsel der Traktionsart setzten die elektri- schen Wagen von den beiden moderneren Betriebshöfen der H.-A.T., dem Hof Gärt- nerstraße in Hamburg-Hoheluft und dem im Juni 1898 eröffneten Betriebshof in Bah- renfeld, ein. Der Altonaer Betriebshof an der Großen Gärtnerstraße erhielt keinen Fahrdraht und keinen Gleisanschluss mehr. Mit der Übernahme der H.-A.T. durch die SEG im Jahr 1900 konnte komplett auf das Depotgelände mit dem Verwaltungsgebäude verzichtet werden und im Jahr 1903 wurde es veräußert. Später sind noch einiger Verände- rungen an den Gebäuden dokumentiert: 1907 wurde der Krankenstall aufgestockt und 1912 der nördliche Lagerschuppen als mehrge- schossiges Stallgebäude in wesentlichen Teilen neu gebaut. Noch heute sind einige der alten Gebäude vorhanden; diese wurden durch An-

und Umbauten zum Teil stark verändert. Sie dienen Klein-Gewerbebetrieben als Werkstatt oder Unterkunft. J ENS P ERBANDT Der Autor dankt allen Helfern, besonders den Herren Rainer Dodt (VVM), M. Kinzinger (Denkmalschutzamt Hamburg) und Scott Feder sowie Frau Baier vom Technischen Rat- haus Altona für ihre Unterstützung.

Literaturhinweise • Die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in Hamburg, Rolf Heyden • Historische biographische Blätter, Band 7, 1905/06 • Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland, Band 11

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STRASSENBAHN MAGAZIN 7 | 2022

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