Straßenbahn Magazin

Bochum-Gelsenkirchen

KSW 103 im Einsatz: Kaum zu glauben, dass man damit einen Stadionverkehr mit 70.000 Zuschauern abwickeln konnte

Zur damaligen Zeit trugen die 91 sechsachsigen Düwag-Zweirichtungsgelenkwagen die Hauptlast des Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnverkehrs. GT6 25 (rechts) wurde 1962 gebaut und 1994 verschrottet. Wagen 50 (links) gehörte zur letzten GT6- Serie aus dem Jahr 1969 und ist in Teilen im Bochumer Varieté „et cetera“ erhalten

Ihnen folgten 1948 die ursprünglich für die Straßenbahn in Saarbrücken vorgese- henen Triebwagen 95 bis 99. Diese fuhren zum Zeitpunkt des beschriebenen Stadion- verkehrs nur solo, da die dazu passenden zwischen 1946 und 1950 in mehreren Serien von der Waggonfabrik Uerdingen gebauten 37 Beiwagen mit den Nummern 300 bis 336 bereits 1963/64 an die Esse- ner Verkehrs-AG verkauft (300 - 307, 315, 326 und 328) oder zwischen 1964 und 1968 verschrottet worden waren. Die Triebwagen ihrerseits wurden 1976 abgestellt, erhalten geblieben ist nur der „Fuchs-Wagen“ 96. Dieses 1948 gebaute Fahrzeug wurde im Dezember 1976 an die Bergischen Museumsbahnen (BMB) nach Wuppertal Kohlfurt verkauft und kam später wieder zurück nach Bochum, wo er seit 1999 mit einem aus Heidelberg übernommenen Wagenkasten und betreut durch die Verkehrshistorische Arbeits- gemeinschaft (VhAG) für Sonderfahrten zur Verfügung steht. Der ab Oktober 1976 im BOGESTRA- Betriebshof Bochum als Bürowagen und Elektronikwerkstatt für die M-Wagen genutzte Triebwagen 97, der als einziger KSW-Wagen der BOGESTRA im Rahmen eines Umbaus 1971 Falttüren erhalten hatte, wurde 1986 an das Emschertal- museum in Wanne-Eickel verschenkt. Hier wurde er nach seiner musealen Aus- stellung in der Nacht vom 18. zum 19. Januar 2007 durch umstürzende Bäu- me ein Opfer des Orkantiefs Kyrill. Das Fahrzeug musste vor Ort zerlegt werden. Triebwagen 98 diente nach der Abstel- lung über mehrere Jahre dem Elisabeth- Kinderheim in Gelsenkirchen-Erle als Spielgerät, Triebwagen 103 wurde 1976 an das DSM Hannover abgegeben. Auch diese Fahrzeuge blieben nicht erhalten. Olaf Güttler/Ludwig Schönefeld

So (oben Triebwagen 107) oder so (unten Triebwagen 108) sah das dann im „gefüllten“ Zustand aus: Die KSW-Triebwagen waren für 16 Sitz- und 66 Stehplätze zugelassen

71

STRASSENBAHN MAGAZIN 9 | 2025

Made with FlippingBook flipbook maker