Grundlagen-Tipps
weise links und rechts zwei auch gänzlich unterschiedliche Teilgelände und -anlagen erhält. Voraussetzung ist die Zugänglich- keit der Rückseite (bzw. Stirnseiten), an- sonsten ist sie nur als alternative „Wende- anlage“ nutzbar. Die Perspektive wird dadurch in der Tiefe deutlich reduziert. • Aneinandergereihte Perspektiven: Ty- pisch für Anlagen mit abwechselnden, sich aneinanderreihenden Perspektiven sind Streckenführungen von U- und O-Anlagen an den Zimmerwänden entlang oder grö- ßere Modularrangements. Hier folgt das Auge des Betrachters der Zugfahrt oder man muss sogar neben ihr mitlaufen. Ent- sprechend reiht sich Ansicht an Ansicht ge- mäß der Geländeabfolge. Da die Anlage nicht immer komplett über- blickt werden kann, besteht die Möglich- keit, verschiedene Themen wie vom Land ins Industrierevier oder vom Frühling in den Winter zu fahren. Bei Jahreszeiten- wechseln sind allerdings Abgrenzungen durch Tunnel/Szenentrenner anzuraten.
Hier wird die Perspektive auf einen kleine- ren Flächenstreifen rechts und links sowie ober- und unterhalb der Bahnlinie begrenzt. • Die endlose Perspektiveabfolge: Auch Gelände einer Flächenanlage können so angelegt werden, dass sie eine kontinuier- liche Aneinanderreihung von Perspektiven bieten. Hierbei funktioniert der optimaler- weise im Kreis oder als Ellipse geführte Hin- tergrund gleichermaßen als Landschafts- trenner, damit man nicht von hinten auf die gegenüberliegenden Anlagenteile sieht, der Blick also eine Begrenzung findet. Will man nicht auch noch partielle Szenentren- ner in den Diagonalen ziehen, muss die Landschaft allerdings einheitlich gestaltet sein oder harmonische, glaubwürdige Mo- tivübergänge aufweisen. Der spezielle Reiz dieser Anlagenform ist, dass man rundhe- rum neben den Zügen mitlaufen kann, es also kein „Ende“ des Landschaftsverlaufes in der Streckenachsenrichtung gibt. • Variable Nahperspektiven: Bei schmalen Modulen ist besonders auf Ausstellungen
eine rückwärtige Sichtblende wünschens- wert, damit ihre angestrebte optische Illu- sion nicht durch einen unruhigen Hinter- grund (Personen, Tische mit Utensilien) und vom Blick auf den Rest des Anlagenar- rangements gestört wird. Auch ist hier die Tiefenillusion eines Hintergrundbildes we- gen der schmalen Bautiefe willkommen. Al- lerdings funktioniert das nur, wenn die Mo- dule in Augenhöhe des Betrachters liegen, was sich nicht immer realisieren lässt. Im Gegensatz zu einem (Regal)Diorama kann die Perspektive rechts und links nicht be- grenzt werden, da dort die Nachbarmodule anschließen, die man zumindest ansatz- weise immer im Blickfeld hat. Andererseits kann es reizvoll sein, ein Modul von allen Seiten her einsehbar vollständig zu detail- lieren. Auch kann die Ansichtsseite einmal andersherum liegen oder sich ein Hinter- grund zu Hause als unpraktisch erweisen. Daher sollte er abnehmbar sein. Die be- grenzte Baufläche führt zu einer auf die De- tails und den Zug auf der Strecke konzen- trierten Nahperspektive. GS
Direkte und indirekte Perspektiven
D ie Streckengeometrie ist durch die beiden großen Wendel fast spiegel- bildlich, was an die Geländegestaltung spezielle Anforderungen stellt, damit man dies nicht sofort erkennt. Die fast allseitige Zugänglichkeit und das Ka- schieren des Streckenverlaufes führen dazu, mittels der Geländeformationen Teilperspektiven und Blickbegrenzun- gen durch die Landschaft selbst zu
schaffen. So öffnen sich die sichtbaren Steigungsabschnitte der Wendel nicht gleichermaßen nach vorne, sondern beim linken zur linken Anlagenseite hin, beim rechten zur Anlagenvorderseite. Bei der achtförmigen Nebenbahn gibt es eine Paradestrecke von der Anlagen- mitte nach rechts vorne hin, einen Stre- ckenabschnitt rechts außen zwischen zwei Tunnelportalen und eine kleine
Station auf der linken Anlagenseite. Die Szenen sind durch Bergrücken/Tunnel optisch voneinander getrennt. Steht die Anlage sehr hoch oder hat man kleine Kinder, kann ein Podest helfen, die Anlage auch über den Bergrücken zu be- trachten. An der linken Zimmerwand ist eine Spiegelfläche. Diese ermöglicht, vor der Anlage stehend das indirekte Be- trachten der beiden seitlichen Strecken.
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