PERSPEKTIVEN
Am 31. August 2020 erreichen 218 345 und 380 mit IC 2314 nach passieren des Hindenburgdam- mes die Insel Sylt. Spätestens jetzt hält bei den Reisenden ein Urlaubsgefühl Einzug
minierte. Der DB-Bestand der Loks hat zwar inzwi- schen deutliche Einbußen hinnehmen müssen, doch die Farbvielfalt auf der Marschbahn hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Beide Phä- nomene hängen inhaltlich zusammen, denn Fahr- zeugengpässe in der eigenen Flotte muss das DB- Werk Niebüll, das für die Bespannung der IC- und Autozüge (Sylt Shuttle) über den Hindenburg- damm zuständig ist, mit Leihloks abfedern. Und die tragen gar nicht so selten andere Lackierungen als das bekannte DB-Verkehrsrot. Doch während die 218 zeitweise zur Landplage wurden, sind sie heute wieder beliebtes Jagdobjekt der Eisenbahn-Fotografen. Zwischenzeitlich erwog DB Fernverkehr sogar, sich im Werk Niebüll weit- gehend von den Bundesbahn-Dieseln zu verab- schieden und ihre Leistungen den Bombardier- TRAXX-Dieselloks der Baureihe 245 zu
übergeben. Doch daraus wurde nichts, da auch ins- gesamt zu wenig 245 zur Verfügung standen. Bunte Leihloks Schon 2011 erschienen mit 218 822 und 823 die ersten Notfallloks vereinzelt als Nothelfer an der Küste. 218 460 der Westfrankenbahn (Kosename „Conny“ war im August 2017 für wenige Tage die erste andersfarbige Aushilfe im 80er-Jahre-Retro- look. Die Renaissance der roten Brummer nahm dann ab 2018 stetig zu. Mittlerweile sind durchaus Einsatztage dabei, wo die roten 245 nur ein Schat- tendasein vor dem Sylt Shuttle führen. Allerdings reichte der Niebüller Einsatzbestand der 218 im- mer weniger aus, sodass es immer bunter auf der Marschbahn und bei den Autozügen zugeht. Den Anfang machten im Herbst 2018 die beige-türki- sen Railsystems RP-Loks 218 480 und 490, die
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