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Helrom stellt Insolvenzantrag Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat am 14. Juli 2025 auf Antrag des Eisenbahn- und Transportunternehmens ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Helrom GmbH eingelei- tet. Insolvenzverwalter Thomas Rittmeister wird künftig alle Vermö- gensverfügungen überwachen und die weiteren Schritte im Verfahren koordinieren. LM DB InfraGO: Weitere Verzögerungen beim ESTW Langlau Die für den 21. Juli 2025 geplante Inbetriebnahme des ESTW Langlau hat DB InfraGO wenige Tage zuvor erneut abgesagt. Es handelt sich um die bereits dritte Verschiebung. Ursprüng- lich sollte das Stellwerk zusammen mit der Reaktivierung der Strecke Gunzen- hausen – Wassertrüdingen im vergan- genen Dezember erfolgen. Das wenig fahrgastfreundliche Konzept mit jeweils zweistündlichem Zug und SEV zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen wird nun bis Ende Oktober 2025 fortgesetzt. Dann startet DB InfraGO während einer knapp zweiwöchigen Sperrung des Knotens Ansbach abermals den Ver- such, das ESTW Ansbach zum Laufen zu bringen. Von Ansbach aus wird Langlau mitbedient. Bayerns Verkehrsminister

249 050 ist am 30. Juni 2025 mit einem Leerzug im Schotterwerk in Neustift-Blindham angekommen Jana Müller

VILSHOFEN – NEUSTIFT-BLINDHAM 249 statt 294 vor Schotterzügen Im Juni 2025 kam zum ersten Mal eine Zweikraft-Lokomotive der Baureihe 249 auf der einst bis Orteburg führenden Lokalbahn nach Neustift-Blindham zum Einsatz. Seither wird der Schotterverkehr zu den Niederbayerischen Schotterwerken Rieger + Seil GmbH & Co. KG in Neustift-Blindham nahezu ausschließlich mit Vectron Dual Mode Light von DB Cargo geführt. Nur noch vereinzelt wurden seit- her Lokomotiven der Baureihe 294 eingesetzt. Auf der Hauptbahn zwischen Plattling und Vilshofen (Niederbayern) verkehrt die 249 elektrisch, zum Befahren der Nebenstrecke wird auf Dieselmodus umgestellt. JMÜ/MMÜ RHEINLAND-PFALZ Reaktivierungen werden untersucht Obwohl die Kosten-Nutzen-Untersuchungen von potenziellen Reakti- vierungskandidaten mit Ausnahme der Hunsrückquerbahn und Aar- talbahn (Diez – Wiesbaden) abgeschlossen sind, möchte sich Rhein- land-Pfalz nicht auf konkrete Strecken festlegen. Stattdessen wählt das Land das unübliche Verfahren, dass alle Strecken mit einem Kos- ten-Nutzen-Faktor (NKF) über 1,0 in die Planungsphasen 1 und 2 überführt werden. Anstatt einer Priorisierung möchte das Mobilitäts- ministerium „jedes einzelne Vorhaben möglichst gründlich prüfen“ und eine Vorratsplanung vornehmen. In die nächste Runde schafften es Engers – Siershahn „Brexbachtalbahn“ (NKF 3,89), Koblenz-Lützel – Bassenheim (2,63), Landau – Germersheim (1,86), Langmeil – Monsheim „Zellertalbahn“ (1,5), Staudernheim – Lauterecken-Grum- bach „Glantalbahn“ (1,44), Hinterweidenthal Ost – Bundenthal-Rum- bach „Wieslauterbahn“ (1,3), Kaisersesch – Gerolstein „Eifelquerbahn“ (1,12) und Linz – Kalenborn „Kasbachtalbahn“ (1,12). Lediglich für die Strecken Landau – Herxheim und Ramsen Eiswoog – Enkenbach so- wie den hinteren Glantalbahn-Abschnitt bis Altenglan fiel die NKU negativ aus. Das Mobilitätsministerium wird für diese Strecke eine Trassensicherung vorsehen, damit diese Strecken potenziell reakti- vierbar bleiben. AWA

Christian Bernreiter fand deutliche Worte für das erneute Scheitern von DB InfraGO und bezeichnete es als „richtig schlechten Scherz“.

RM

Neues digitales Dispositionssystem Ende Juni 2025 hat die DB InfraGO ihr neues digitales Dispositionssystem PRISMA in Betrieb genommen. Das zentrale Leitsystem ersetzt mehrere dezentrale Anwendungen zur Steue- rung des Bahnbetriebs. Wie DB InfraGO-Vorstandsvorsitzender Philipp Nagl erläuterte, ermöglicht das neue System, Entscheidungen zur Zugsteuerung auf Basis eines aktuellen Infrastrukturzustands zu treffen – ins-

besondere in betriebskritischen Situationen wie bei Störungen, Verspätungen oder Baustellen.

Ursprünglich war der Start bereits für September 2022 vorgesehen, musste jedoch mehrfach verschoben werden. Erst im sechsten Anlauf erfolgte nun die planmäßige Umstellung. Laut DB InfraGO verlief die Systemumstellung wie geplant. Auch die Rückmeldungen aus der Branche zu dem Vorgang sind überwiegend positiv. Ein IT-Dienstleister, der Schnittstellen für Bahnunterneh-

men betreut, sprach gemäß dem Rechercheportal DB-Watch des

Branchenverbandes „Die Güterbahnen“ von einer gelungenen Umstellung. LM

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