ALTENBEKEN
Als Lz überqueren 38 2091 und 44 765 am 26. August 1951 den das Ortsbild bestimmenden Viadukt. Erst ein Jahr zuvor konnte der Wiederaufbau abgeschlossen werden Carl Bellingrodt/Slg. Brinker
1869 begannen die Bauarbeiten, mussten aber ein Jahr später aufgrund fehlender Arbeitskräfte infolge des Deutsch-Französischen Krieges zeit- weise unterbrochen werden. Der erste, nördliche Abschnitt bis Hameln ging am 13. April 1872 in Betrieb und schon ab dem 19. Dezember jenes Jahres konnte die Strecke durchgängig befahren werden. Dies brachte erheblichen weiteren Ver- kehr und einen erneuten Ausbau der Altenbeke- ner Gleisanlagen mit sich, wurden durch den Reh- bergtunnel hindurch – vertraglich geregelt – nun doch gleich zwei Strecken bedient, was zu ent- sprechendem Umsteige- und Umladebedarf im Bahnknoten führte. So hatte die HAE in Altenbe- ken im Bereich der Oberen Sage entsprechendes Gelände aufgekauft, auf dem eine eigene Loksta- tion mit dreiständigem Schuppen, vorgelagerter Drehscheibe und Behandlungsanlagen, eigene Güter- und Personengleise sowie eine Wagenhalle entstanden. Neben dem massiven Sandsteinge- bäude der Westfälischen Eisenbahn auf dem Mit- telperron errichtete die HAE ein zusätzliches klei- nes Fachwerkgebäude. Doch bereits das folgende Jahr 1873 brachte erste Umstellungen: Die HAE warf nicht die von Strous- berg erhofften hohen Gewinne ab, die Gesellschaft musste sparen und übergab die Betriebsführung auf der Strecke nach Altenbeken an die Magde- burg-Halberstädter Eisenbahn (MHE). Zwei Jahre später war der „Eisenbahnkönig“ bankrott.
– „mit Leichtigkeit und ohne großen Zeitaufwand aus- geführt werden können.“ Außer dem Stationsgebäude samt Bahnhofsres- tauration entstanden östlich davon ein Güterschup- pen mit beidseitig vorgelagerten Stumpfgleisen, im Süden neben den Streckengleisen der Westfäli- schen Eisenbahn eine Wagenhalle sowie nördlich der Holzmindener Gleise eine Lokstation mit zwei- gleisigem Schuppen für vier Maschinen samt vor- gelagerter 38-Fuß-Drehscheibe und Wasserstation. Direkte Verbindung nach Hannover Altenbekens Bedeutung als Schnittpunkt zweier wichtiger Strecken wuchs wenig später nochmals erheblich an, als beim kleinen Ort Langeland, gleich auf der anderen Seite des Rehbergtunnels gelegen, 1869 erneut Bauarbeiten begannen. Nach der Eingliederung des Königreichs Hannover in den Staat Preußen als Folge des Deutschen Krieges von 1866 nämlich hatte man schnell Nägel mit Köpfen gemacht und die Planung für eine neue Strecke vorangetrieben, die über Hameln nach Hannover führen sollte. Ein solches Projekt war bislang auf den vehementen Widerstand Hanno- vers gestoßen, nun aber ließ es sich realisieren. Am 25. November 1868 erhielt die neu gegrün- dete Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesell- schaft (HAE) – ein Unternehmen des „Eisenbahn- königs“ Bethel Henry Strousberg – die Konzession zum Bahnbau.
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LOK Magazin 09 | 2025
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