Lok Magazin

ALTENBEKEN

Die Strecke nach Hannover kennt nur bei Umleitungen Fernverkehr. ICE 547 nach Berlin durchfährt am 19. November 2023 Altenbeken auf Gleis 21 und biegt Richtung Rehbergtunnel ab Klaus Kampelmann

zehnten – auch im Zusammenhang mit der 1970 begonnenen Elektrifizierung – nach und nach ein- zelne Befugnisse, das Umstellen von Kurswagen endete, das Bw wurde aufgegeben. Die deutsche Wiedervereinigung brachte für einige Jahre eine gewisse Wiederbelebung des Personenverkehrs. Al- tenbeken wurde (und ist es bis heute) ICE-Halt. Heute ein Nahverkehrsknoten Viel größer ist seine Bedeutung heute jedoch als Nahverkehrsknoten für immerhin sechs Linien. Bedient wird der Bahnhof Altenbeken im Sommer 2025 von der ICE-Linie 41 und der IC-Linie 51, vom „Rhein-Hellweg-Express“ RE 11 Kassel-Wilhelms- höhe – Hamm (– Düsseldorf), dem RE 82 „Der Lei- neweber“ Bielefeld – Altenbeken, der „Ostwestfa- len-Bahn“ RB 72 Herford – Paderborn sowie den RB 84 „Egge-Bahn“ Paderborn – Kreiensen und RB 85 „Oberweserbahn“ Paderborn – Göttingen, die bis Höxter-Ottbergen vereinigt laufen und sich dort trennen. Dank der S5 Paderborn – Hannover Flughafen ist Altenbeken mittlerweile sogar S- Bahn-Station geworden. Triebzüge bestimmen das Bild. Umgestiegen werden kann hier weiterhin – und das wird es auch. Altenbeken ist nach wie vor ein Begriff in der Eisenbahnwelt. Oliver Strüber

kopf des Bahnhofs schwer zerstört, am Nachmittag das östliche Widerlager des Viadukts, auch der klei- ne Bekeviadukt zwischen Alten- und Neuenbeken wurde getroffen. Nichts ging mehr in Altenbeken. Abstieg auf Raten Der endgültige Wiederaufbau der Viadukte sollte sich bis 1950 hinziehen. Nach Kriegsende wandel- ten sich die Verkehrsströme: Statt wie bisher die West-Ost-Richtung gewann infolge der neuen Grenze die Nord-Süd-Achse eine immer größere Bedeutung. Neben der neuen Hauptabfuhrroute Hannover – Göttingen – Kassel dienten die Verbin- dungen über Altenbeken fortan als Entlastungs- routen mit bis zu 80 täglichen Güterzügen, die in Altenbeken mit entsprechendem Rangieraufwand ihre Fahrtrichtung änderten. Erst der Bau der neu- en direkten Verbindungskurve „Gleis 200“ südlich des Bahnhofs sollte 1958 Entlastung bringen. Doch blieb das ehemalige Eisenbahnerdorf, in- zwischen knapp 3.000 Einwohner zählend, auch in den 1950er- und 1960er-Jahren ein nach wie vor wichtiger Eisenbahnknoten im nunmehr bundes- deutschen Eisenbahnnetz. Danach begann der langsame Abstieg (siehe Lok Magazin 07/2020). Altenbeken verlor in den folgenden beiden Jahr-

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LOK Magazin 09 | 2025

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