Lok Magazin

WUPPERTAL – REMSCHEID – SOLINGEN

WUPPERTAL – REMSCHEID – SOLINGEN

Spurweite 1.435 mm Streckenlänge 25,5 km Eröffnung Wuppertal-Oberbarmen – Lennep 1868 Lennep – Remscheid 1883 Remscheid – Solingen 1897

Nachdem die Müngstener Brücke Ende 2014 wieder für den Verkehr freigegeben wurde, konnte Abellio Rail NRW ein Jahr nach der Verkehrsübernahme der S7 Wuppertal – Remscheid – Solingen nun endlich die Strecke durchgängig befahren. Am 28. Dezem- ber 2014 überquert ein Triebzug der Bauart LINT 41 die imposante Talbrücke Zeno Pillmann Der zunehmende Verkehr übertraf aber mittler- weile auch die Kapazitäten auf den bestehenden Li- nien durch Elberfeld. Zwei Verbindungsbahnen von Solingen nach Hilden und nach Remscheid sollten das Problem lösen. Damit ließ sich zum ei- nen der aufwendige Rampenbetrieb (1:40) zwi- schen Barmen-Rittershausen und Ronsdorf verrin- gern, außerdem mussten Güterzüge aus dem mittleren Ruhrgebiet nach Remscheid nicht mehr über die stark belastete Bergisch-Märkische Eisen- bahn geleitet werden. Die Topografie sowie die

Streckenverlauf in der Direktionskarte der BD Essen aus dem Jahr 1975

Karte: Anneli Nau

bei der Montage hin. Gewünscht wurde mit Rück- sicht auf die landschaftliche Schönheit der Bau ei-

ner Bogenbrücke. Die Konstruktion

Die MAN erhielt auf Grund ihres günstigsten An- gebots von 2.240.000 Mark den Zuschlag für die Ausführung des gesamten Bauwerks einschließ- lich der dazugehörigen Erd- und Mauerarbeiten. Anton von Rieppel, Vorstand des Unternehmens, hatte erkannt, dass die Eisenkonstruktion nur dann wirtschaftlich zu erstellen war, wenn man auf besondere Montagegerüste verzichtete. Daher entwarf man im Einverständnis mit der KED El- berfeld eine Kombination aus Bogen- und Gerüst- brücke. Der Bogen ohne Gelenke mit breiter Flä- chenlagerung entstand aus der Überlegung, die

für die Talwände wirtschaftlich zu erstellenden Gerüstbrücken über der Talsohle, wo die Pfei- ler hoch würden, so fortzuset- zen, dass man für eine große Mittelöffnung von den hochge-

Höhenlagen der benachbarten Städte (Unterschied von 186 Metern) gestalteten die Tras- sensuche schwierig. Schließlich

ermittelte die KED Elberfeld für die fast 500 Meter lange und 107 Meter hohe Talbrücke einen Platz ungefähr 800 Meter unterhalb der Hofschaft Müngsten. Die Ausschreibung wies auf die unge- wöhnlich großen Abmessungen des geplanten Bauwerks und die damit verbundenen Probleme

legenen Talwänden aus zwei Pfeiler möglichst rechtwinkelig dazu stellte und sie durch geringe Krümmung zu einem Bogen mit großer Pfeilerhö- he ausbildete. Damit gab es bei der Aufstellung den Vorteil, dass sich die größten Eisenquer- schnitte und damit das Hauptgewicht an den Auf-

55

LOK Magazin 07 | 2022

Made with FlippingBook flipbook maker