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und her überlegt, ob wir das alles noch reparieren lassen. Aber da sowieso eine Sanierung geplant war und das Haus leer stand, haben wir die Gelegenheit genutzt und angefangen.“ Dabei haben zwei Firmen maßgeblich unterstützt. Die Zimmerei, die auch das Dach gemacht hat, und der Maler, der die Fassadenarbeiten übernahm. Darüber ist er sehr froh, denn wenn er sich Fassaden anguckt, auf die Kunst- stoffplatten geklebt wurden und deren Dellen man sieht, wenn die Sonne entsprechend steht, kann er professio- nelle Fassadengestaltung nur empfeh- len. Dieser gingen einige Überlegungen voraus. Eine Riemchenlösung mit Dämmung wäre teurer geworden und so haben sie sich schließlich für eine Holzfaserplattendämmung und Verput- zen entschieden. Der Bauherr ist immer noch beeindruckt: „Die haben an der Stirnseite angefangen und gesagt, sie ziehen das jetzt in einem durch, und dann an einem Tag die ganze Fassade erstellt. Denn wenn man einmal absetzt und am nächsten Tag den Rest macht, was ja durchaus vorkommt, wird man den Absatz nie kaschieren können.“ Die graue Verkleidung der Wand zur ehemaligen Doppelhaushälfte brachte sie auf die Idee, das Material, das es
mer im Keller wird demnächst zu einem weiteren Kellerraum umgebaut. 2016 entschlossen sich die Nachbarn, ihre Doppelhaushälfte abzureißen, um auf ihrem Grundstück ein neues Einfa- milienhaus zu bauen. Der Zeitpunkt war
Die etwas andere Trennung
Aus zwei wird eins
insofern gut, weil der damalige Mieter der Milfeits gerade ausgezogen war. Dennoch fanden sie es schade, intakte Bausubstanz abzureißen. Die Entschei- dung für den Abriss war auch die erste in dieser Siedlung, denn allen Erbstrei- tigkeiten zum Trotz werden die Häuser in der Regel saniert. Weil sich ein Haus nicht so einfach teilen lässt, ist beim Ab- riss einiges kaputtgegangen. Besonders interessant war, dass die Doppelhäuser „nur eine dünne Schale dazwischen und eine gemeinsame Wand hatten.“ Frau Milfeit erzählte, dass man es immer hörte, wenn jemand nebenan die Treppe rauf- und runterging. So mussten stabilisierende Querbalken eingesetzt und die Statik neu berechnet werden. Anschließend wurde die Fassa- de gedämmt und grau verkleidet. Auch etliche von den noch originalen roten Hohlpfannen auf dem Dach gingen beim Abriss zu Bruch. „Wir haben hin
Ein typisches Doppelhaus der 1950er-Jahre.
in vielen weiteren Farben gibt, für den nun grünen Giebel zu verwenden. Eine schöne Lösung. Die Fenster und Türen sind – „war ja ein Abwasch“ – ebenfalls erneuert worden. Das Wohnzimmer- fenster war als festes Fenster noch ein Relikt aus alten Bauzeiten. Da man es nicht aufmachen konnte, standen die Bewohner noch bis 2016 zum Fens- terputzen außen auf einer Leiter. Der Zeitpunkt der Erneuerung war hierfür ebenfalls ideal, weil die Fassade durch die Isolierung nach außen gezogen wurde und die neuen Fenster dort eingebaut wurden, wo die neue Außen- fassade aufhört. „Das sieht man häufig, wenn nachträglich isoliert wird, dann ergeben sich so breite Fensternischen mit schimmelgefährdeten Kältebrücken, das konnten wir vermeiden.“ >>
Von A wie Abbruch bis W wie Wärme- pumpe – oder wie ein kleines Haus im grünen Westen Kiels von der energeti- schen Sanierung profitiert. Seiner Zeit voraus
Der Zustand entsprechend, die alten Elektroleitungen teilweise noch zwei- adrig, vier Sicherungen für das ganze Haus. Charakteristisch für die Häuser ist zudem die Lage der Badezimmer im Keller, gleich hinter der Waschküche. Nicht mehr zeitgemäß, weshalb das eine der ersten Umbaumaßnahmen neben der Erneuerung der Strom- und Wasserleitungen wurde. Das ehemalige Kinderzimmer im Obergeschoss, Frau Milfeit erinnerte sich noch gut, mit einer für heutige Ansprüche zu kleinen Grundfläche wurde zum Badezimmer umgebaut. Die Dusche passte genau in die Dachschräge, somit wurde der Platz perfekt genutzt. Auch das alte Badezim-
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und daneben eins, das sie derzeit an ihren Sohn vermieten. Dieses entstand aus einer Trennung der baulichen Art: Einst eine Doppelhaushälfte, ist es nach der Umwandlung in ein Einfamilienhaus ein Vorbild für energetische Sanierung. Ende 2005 hat das Paar das ehemalige Elternhaus von Frau Milfeit übernom- men und für die Vermietung teilsaniert. Zu der Zeit war es noch die Hälfte des besagten Doppelhauses aus dem Jahr 1959, ein typischer Bau in dieser Straße.
Es ist ein milder Frühlingstag, die Vögel zwitschern, es weht ein leichter Wind. Das ist auch schon alles, was man hier hört. Wir sind mitten in der Stadt und erstaunt darüber, wie still sie sein kann. Kein Wunder, ist der Kieler Stadtteil Hasseldieksdamm doch nach einer Lärmbelastungserhebung als einer der ruhigsten Bereiche der Stadt gekenn- zeichnet worden. Hier befinden sich die Häuser von Andrea und Ralf Milfeit. Das Haus, das sie zusammen bewohnen,
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