Baureihe 44 Öl DB/DR
fe (...), schnelle Betriebsbereitschaft (...), rascheres Durchfahren von Steigungsstrecken, leichteres Einfahren von Verspätungen (...), größere allgemei- ne Sauberkeit des Betriebs (...), leichterer Trans- port, einfachere Lagerung und geringerer Lager- raum, Personaleinsparungen in der Lokomotiv- behandlung (...), größere Betriebssicherheit bei Wassermangel gegen Kesselschäden, größere Sicherheit (...) bei Fahrt unter Fahrleitung (...), bes- sere Streckenbeobachtung durch Entlastung bei der Feuerführung (...), geringere Gefahr von Schwellen-, Brücken- oder Wagenbränden (...) und eine geringere Verschmutzung der Züge (...).“ Aufgrund dieser Argumente stimmte die Hauptverwaltung der DB zunächst dem Umbau einiger Schnellzug-Maschinen der Baureihe 01 10 auf Ölhauptfeuerung zu. Das war keineswegs eine neue Technologie in Deutschland, denn schon Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich die Preußischen Staatsbahnen mit dieser Feue-
tergrund erwog das Bundesbahn-Zentralamt Minden die Umrüstung einiger hoch beanspruch- ter Dampfloks auf eine Ölhauptfeuerung. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen sprachen auch betriebliche und technische Aspekte für die Ölhauptfeuerung. Dazu zählte der Bauart-Dezer- nent der DB, Friedrich Witte, vor allem die „… stär- kere Ausnutzung der Lokomotive durch höhere monatliche Laufleistungen und damit Einsparung von Lokomotiven (...), Gleichförmigkeit eines ho- hen Heizwertes, leichte Rückumstellbarkeit auf Kohlefeuerung, Senkung der Energiekosten, Sen- kung des Stillstandsverbrauchs, Verminderung der Brennstoffverluste, ideale Anpassung des Wärme- angebotes an den während der Fahrt schwanken- den Bedarf, thermische Verbesserung der Dampf- lokomotiven durch höhere Überhitzung, Fortfall der Feuerbehandlungszeiten vor und nach der Fahrt, Abkürzung der Wendezeiten (...), größere Betriebsstoffvorräte, längere Lokomotivdurchläu-
rungstechnik beschäftigt. Doch weder die Öl- haupt- noch die Ölzusatzfeuerung konnten sich seinerzeit durchsetzen, da die Brennstoffkosten aufgrund der Strafzölle des Deutschen Reiches, die zum Schutz der einheimischen Kohleindust- rie erhoben wurden, hoch waren. Im Ausland , wie beispielsweise in Russland, Rumänien oder den USA, verkehrten hingegen Anfang des 20. Jahrhunderts bereits zahlreiche ölgefeuerte Dampflokomotiven. Gleichwohl entwickelten auch deutsche Ingenieure betriebssichere Öl- feuerungen: Die Kasseler Lokfabrik Henschel & Sohn erwarb zum Beispiel die Patentrechte am rumänischen Brenner der Bauart Cosmovici, verbesserte diesen und rüstete damit Dampf- loks für Rumänien und die Türkei aus. Ölzusatz- oder Ölhauptfeuerung? Das BZA Minden konnte 1954 auf diesen Erfah- rungen aufbauen. Doch zunächst galt es, zu
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eisenbahn magazin 9/2025
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