eisenbahn magazin

Eisenbahn: Geschichte

Bevor die NWB das Regiment übernimmt, bedient DB Regio die Strecke Brackwede – Osnabrück. Am 5. August 2003 wendet 628 529 in Dissen-Bad Rothenfelde zur Rückfahrt nach Bielefeld. Das Empfangsgebäude ist der alte Hauptbahnhof von Hildesheim und wurde hier wiederaufgebaut. Auch in Halle (Westf) fanden Gebäude aus Hildesheim eine Zweitverwertung Jürgen Hörstel/Slg. Alfred Spühr (Zeichnung)

tägliche Potenzial von 3.600 Fahrgästen, das etwa zur Hälfte vom Autoverkehr verlagert werden könnte – hauptsächlich Berufspendler und Schüler mit dem Fahrtziel Osnabrück. Außerdem hatte sich das Land verpflichtet, nach der EXPO 2000 nicht- mehr nur die Region Hannover, sondern vorrangig andere Landesteile mit Verkehrsinvestitionen zu versorgen. Für die Reaktivierung wurde seinerzeit eine Investitionssumme für Strecke, Zugsicherung und Stationen von etwa 32,3 Millionen D-Mark ermittelt, die zu 75 Prozent durch das Land Nie- dersachsen im Rahmen der Förderung durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz übernom- men werden sollte. Planung und Bau Erste betriebliche, technische und finanzielle Pla- nungen folgten ab Herbst 2000 im Rahmen einer Studie, die die Grundlagen für die Entwurfs-, Ge- nehmigungs- und Ausführungsplanung ab 2002

herstellte. Im Januar 2003 unterzeichneten das Land Niedersachsen, die LNVG und die VLO den Finanzierungsvertrag, der neben den Investitio- nen von 16,3 Millionen Euro (mit Zuschüssen des Landes in Höhe von 10,7 Mio. Euro aus Mitteln des Regionalisierungsgesetzes) auch den Betrieb für einen Zeitraum von 20 Jahren regelte. Damit war endgültig „Grünes Licht“ für die Reaktivierung des Haller Willem gegeben. Um merkbare Verbesserungen gegenüber dem bisherigen Busangebot zu erreichen, war eine Fahrzeit von rund 30 Minuten zwischen Dissen- Bad Rothenfelde und Osnabrück anzustreben. Da- her erfolgte die Neu- bzw. Nachtrassierung der Strecke auf Basis einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Signalisiert sind nur der Kreuzungs- bahnhof Wellendorf mit Ein- und Ausfahrsignalen sowie die Einfahrten in die Infrastruktur der DB AG in Halle (dem nächstgelegenen Stellwerk der DB AG auf westfälischer Seite) und in Osnabrück-

Hörne. Dabei kommt das Signalsystem ZSB 2000 von Scheidt & Bachmann zur Anwendung. Dane- ben wurden die vier Haltepunkte Sutthausen, Oe- sede, Kloster Oesede und Hilter eingerichtet. Ab Osnabrück-Hörne kann der Haller Willem das dort noch vorhandene dritte Streckengleis der Strecke Münster – Osnabrück benutzen. Wegen des teilweise sehr schmalen Planums wurde der Oberbau mit Y-Stahlschwellen erneuert, wodurch kostenintensive Dammverbreiterungen vermieden werden konnten. Beim behindertenge- rechten Ausbau der Stationen erhielten die Bahn- steige eine Länge von 110 Metern sowie wie im Südabschnitt eine Höhe von 76 Zentimetern über Schienenoberkante. Die Zahl der ehemals vorhan- denen 35 Bahnübergänge sollte aus sicherheits- technischen Erwägungen und Kostengründen durch Zusammenlegung verringert werden. Durch Einsprüche von Anliegern war jedoch nicht in allen Fällen eine sofortige Einigung erzielbar. Die ver-

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