eisenbahn magazin

Eisenbahn: Fahrzeuge

Zum Rangierdienst in Oker zählen auch Übergabefahrten nach Oker Ost, wo sich 094 184 am 11. April 1974 mit einer kurzen Üg zeigt

buchmäßig umgezeichnet wurden. Da sich die tat- sächliche Umzeichnung bis Mitte 1969 hinzog, dürften noch rund 60 bis 70 Loks die neuen Schil- der getragen haben. Da keine Untersuchungen an den 094 mehr durchgeführt werden durften, sank der Bestand weiter ab, bis am 1. Januar 1973 nur noch zwölf betriebsfähige Loks zur Verfügung standen, die aber keineswegs kalt herumstanden, sondern durchaus noch gebraucht wurden, bis Ende 1975 das endgültige „Aus“ kam. Die letzten Einsätze Wo waren nun die letzten 094 der Bundesbahn zu sehen und welche Leistungen hatten sie noch zu erbringen? Am 1. Januar 1973 waren die zwölf Loks auf die Bahnbetriebswerke Emden, Hamm, Lehrte und Wanne-Eickel verteilt, wobei letzteres mit 094 697 nur noch über so etwas wie eine „ei- serne Reserve“ verfügte, die zumeist kalt im Schuppen stand. Am 15. August 1973 wurde die 1924 von Schwartzkopff gebaute Lok auf „z“ ge- stellt und am 6. März 1974 ausgemustert. Anschlie- ßend wurde die Lok ins ehemalige AW Oldenburg geschleppt, wo sie lange abgestellt stand. Glückli- cherweise blieb die Lok erhalten und präsentiert sich mittlerweile äußerlich aufgearbeitet im Baye- rischen Eisenbahnmuseum Nördlingen. Hamm mit langer Tradition Eine lange Tradition hatte die Baureihe 94.5 beim Bw Hamm, wo zeitweise über 20 Exemplare behei- matet waren, die auf dem dortigen riesigen Ran- gierbahnhof reichlich Arbeit fanden. Das war längst Geschichte, als das Bw Hamm mit noch vier Exem- plaren ins Jahr 1973 ging. Es waren dies 094 055, 207, 592 und 730, die als V 90-Ersatz dienten, sich aber auch im Bw-Verschub nützlich machten. Zeit- weise waren einzelne Hammer 094 auch an Indus- triebetriebe vermietet, die vorübergehend eine Ver- schub- oder Heizlok benötigten. Als erste des Hammer Quartetts musste 094 592 die Segel strei- chen. Sie erlebte nur noch den Neujahrstag des Jah- res 1973 als Betriebslok, wurde am 2. Januar z-ge- stellt und am 12. April 1973 ausgemustert. 094 207 folgte als zweite in den Ruhestand, nachdem sie am 1. Februar 1974 noch für drei Wochen nach Em- den umstationiert worden war. Nach rund 53 Be-

sam, später immer rapider ab. So sank er zwischen 1953 und 1967 von 678 auf nur noch 132 Lokomoti- ven. Für erste Ausmusterungswellen sorgte die ab 1955 angelieferte V 60, die der 94.5 zwar leistungs- mäßig nicht das Wasser reichen konnte, aber die alte Preußin überall dort ersetzen konnte, wo nicht deren volle Leistung gefragt war. 1964 erschienen dann die ersten V 90 – hiermit hatte die DB endlich eine Diesellok, die der 94.5 auch im schwersten Verschubdienst das Wasser reichen konnte. Keine echte Konkurrenz waren hingegen die ab 1950 gebauten Neubaudampfloks der Baureihe 82. Obwohl mit 1.290 PS deutlich stärker und mit 70 km/h auch schneller als die 94.5, sorgte schon

die geringe Stückzahl von 41 Exemplaren dafür, dass sie die T 16.1 nur punktuell ersetzen konnte. Die vorschnelle Ausmusterung der Neubauloks bis 1972 sorgte schließlich dafür, dass die gute alte 94.5 in manchen Betriebswerken ihre vermeintli- che „Nachfolgerin“ überlebte oder gar ersetzen musste – geschehen unter anderem in Hamburg- Rothenburgsort, Emden oder Koblenz. Mit Computernummer: Baureihe 094 Im neuen, ab dem 1. Januar 1968 gültigen Num- mernplan war die 94.5. zur 094 mutiert. Er betraf noch 119 Loks, darunter aber auch zahlreiche schon auf "z" stehende Exemplare, die nur noch weitere Lebensweg der Lok: Nach einer wei- teren Aufarbeitung als rollfähiges Muse- umsstück wurde die mittlerweile dem Ver- kehrsmuseum Nürnberg gehörende 94 1692 im Jahre 1985 auf der großen Bochumer Fahrzeugschau präsentiert. Anschließend kümmerten sich die Freunde der Eisenbahn in Hamburg um die Lok, später die Rends- burger Eisenbahnfreunde. Seit 2010 wird 94 1692 von den „Dampfbahnfreunden mittle- rer Rennsteig“ betreut, die die Lok im Lok- schuppen in Ilmenau untergestellt haben.

Rätselhafte Denkmallok Welche Lok verbarg sich hinter „094 492-1“? Z u den bekanntesten 94 zählt die mittler-

weile fast 100-jährige 94 1692. Im Som- mer 1972 wurde die Lok in der AWst Lingen museal aufgearbeitet und als Denkmal auf- gestellt, um an die große Zeit des vormali- gen AW Lingen als Dampflok-Ausbesse- rungswerk zu erinnern. Doch welche Lok verbarg sich hinter der nun als „094 492-1“ bezeichneten Maschine? Schließlich gab es weder eine 94 492 noch eine 94 1492 bei der DB. Des Rätsels Lösung war ein schlichtweg falsches Lokschild: Aufgearbeitet wurde die

Hamburg-Rothenburgsor- ter 094 692, die zum Zeit- punkt der Aufstellung als Denkmal noch nicht ein- mal ausgemustert war. Nach knapp einem Jahr wurde der Irrtum korri- giert und die Lok erhielt ihre echten Nummern- schilder. Interessant der

94 1692 mit falscher Nummer 094 492 im Oktober 1972 als Denk- mal im AW Lingen

46

Made with FlippingBook flipbook maker