eisenbahn magazin

Eisenbahn: Aktuell

Stacker bereit, ein mobiler Greifstapler. Auf der Schiene sind die Empfängerwerke nicht erreichbar. Zudem ist die für den Eisenbahntransport eher ge- ringe Menge wirtschaftlich nicht wirklich interes- sant, da ist der Lkw billiger. Immerhin ermöglicht der Schienentransport mit der Brohltal-Schmal- spureisenbahn in Verknüpfung mit dem Lkw aber eine Klassifizierung als „Kombinierter Verkehr”. So- mit kann das zulässige Gesamtgewicht für Lkw um vier Tonnen erhöht gefahren werden. Und das bringe dem Verlader einen Vorteil, erklärt Stefan Raab, denn dadurch werde der preisliche Nachteil des Schienentransportes wieder relativiert. Rein wirtschaftlich betrachtet spiele der Güter- verkehr auf der Schmalspur für die BE nur eine un- tergeordnete Rolle. Dennoch sei man natürlich bestrebt, die Aktivitäten auch hier auszubauen, sagt Stefan Raab und versichert, der Pächter des Bruchs suche stets weitere Kunden für sein Pho- nolith. Doch der BE-Chef ist auch realistisch: „Das Material ist zwar sehr hochwertig, hat jedoch auch nur wenige Einsatzgebiete. Daher wird sich die be- und geförderte Menge voraussichtlich nicht wesentlich ändern.“ Dennoch ist die Prognose eine Positive für die Brohltalbahn: Weil es für den Verlader keine Möglichkeit zum Transport auf dem günstigeren Lkw gibt, ist mit dem Güterver- kehr auf schmaler Spur im Brohltal auch weiterhin zu rechnen. Florian Dürr Rund 150 Tonnen hat die D5 bei der Talfahrt mit Zug 6002 von Brenk nach Brohl am Haken (Foto in Oberzissen). Modellbahner können H0m- und H0e-Nachbildungen der Lok beim bulgari- schen Kleinserienhersteller Bultrains beziehen

hinauf in die Eifel fährt, nutzt die BE häufig zur Mitnahme von Güterwagen. „Auf der Bergfahrt stellen wir die leeren Wagen in Brenk ab, fahren weiter mit dem Personenzug nach Engeln und las- sen dort die Personenwagen stehen”, erläutert Stefan Raab die Betriebsabläufe. „Als Lokzug fah- ren wir anschließend wieder nach Brenk, erledigen das Rangiergeschäft und das Befüllen der Contai- ner und fahren als Lokzug wieder nach Engeln. Mit dem Personenzug fahren wir dann wieder bei der Talfahrt ab Brenk mit den Güterwagen zurück.” Am Ostersamstag fährt der „Vulkan-Expreß“ nicht, deshalb verkehrt eine reine Güterzugfahrt auf der Schmalspurbahn. Das bedeutet viel Handarbeit: Kuppeln, Weichen stellen, Verladeanlage bedie- nen und Übergänge sichern. Als der Zug sich dem

Bahnübergang „Waldorfer Straße” in Niederzissen nähert, steht Rangierbegleiter Toni Hagenkötter mit seiner Fahne bereits am Führerstandszugang der D5 bereit. Nach dem Bremsvorgang steigt er ab und hält die sich nähernden Autos auf. Langsam überquert die Fuhre die Straße, als Hagenkötter wieder aufsteigt. Ab Brohl weiter per Lkw In Brohl geht es für den Zug per Sägefahrt zum „Containerterminal”, wie sich die Fläche zwischen der Linken Rheinstrecke und der Bundesstraße 9 nennt. Dort stellen die Eisenbahner die beladenen Container-Tragwagen ab. Weiter geht es für die Container jetzt auf der Straße, für den Umladevor- gang auf den Lkw steht ein sogenannter Reach-

In Niederzissen macht sich Rangierbegleiter Toni Hagenkötter am 16. April 2022 bereit für die Sicherung des Bahnübergangs mit der Fahne. Im Hintergrund überspannt die Autobahnbrücke der A 61 das Brohltal

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