eisenbahn magazin

DB-Diesellok 221 131

Die „Vogelfluglinie“ war in den ersten Betriebsjahren eines der wichtigsten Betätigungsfelder der zunächst in Hamburg-Altona, ab 1967 dann in Lübeck stationierten norddeutschen V 200 1 . 221 131 zieht hier zu Beginn der 1970er-Jahre im Fährbahnhof Puttgarden einen D-Zug von einem Fährschiff aus Dänemark Schmalfeld, BD Hamburg/Slg. Brinker

Für 221 131 kam zum Jahreswechsel 1981/82 mit der Auflösung des Bw Bismarck als eigenständige Dienststelle noch einmal ein letzter, allerdings rein buchmäßiger Bw-Wechsel, der sie zum Bw Oberhausen-Osterfeld Süd führte. An ihren Einsätzen im schweren Güterverkehr änderte das nichts, unterhalten wurde sie weiter- hin in Gelsenkirchen. Am 22. November 1982 er- lebte die Lok noch eine erfolgreiche U2-0-Haupt- untersuchung, bevor sie als eine der Letzten ihrer Bauart am 16. Oktober 1987 z-gestellt und per 17. Dezember 1987 ausgemustert wurde. Bis zum Ende hatte sie ihren purpurroten Lack behalten. Die Reise endete in Albanien Anstatt direkt – wie ein Teil ihrer Schwestern – der Verschrottung zugeführt zu werden, bahnte sich für 221 131 ein neuer Lebensabschnitt an, als 1988 die abgestellte Lok zusammen mit vier Schwester- maschinen an die Albanischen Staatsbahnen ver- kauft werden konnte. Die Wahl war auf sie gefal- len, weil sie noch über die bei anderen Loks bereits ausgebaute Dampfheizanlage verfügte und die Albaner mit ihren Neuerwerbungen auch Reise- züge befördern wollten. Bei der Regentalbahn AG wurde die Lok aufgearbeitet; die Motoren setzte das AW Nürnberg instand. Unter der neuen Be- triebsnummer 2004 ging 221 131 Anfang 1990 in Albanien in Betrieb – allerdings auch hier vorwie- gend im Güterverkehr. 1993 wurde sie in Memels- hit betriebsunfähig abgestellt und bei Aufständen im März 1997 stark beschädigt. Bis 2004 wurden ihre Reste vor Ort zerlegt. Oliver Strüber

Bis 1971 war 221 131 unter der Artikelnummer 1384 im Fachhandel verfügbar; der Einstandspreis be- trug 45 D-Mark. Außer als Einzellok bot Fleisch- mann sein Modell anfangs auch als Bestandteil des aus drei Wagen gebildeten Touropa-Zugsets „PESARO“ an (384/3). 1971 stellte Fleischmann sein Artikelnummern-System um; der „Rote Elch“ war seitdem unter 4235 in den Katalogen gelistet und blieb bis 1986 in dieser Form verfügbar. Unter gleicher Artikelnummer folgte ihm die pur- purrote Schwesterlok 221 111. Bereits 1976 hatte Fleischmann seinem „Roten Elch“ eine ozean- blau-beigefarbene 221er zur Seite gestellt, die anfangs aber fälschlich als 221 010 beschriftet war und erst nach Abverkauf der Erstauflage 1978 die richtige Betriebsnummer 221 110 erhielt (4236). Deutsches Karriereende im Pott Inzwischen hatte die Vorbildlok Abschied vom Bw Lübeck nehmen müssen. In Oldenburg fand sie ab 1. Oktober 1978 eine neue Heimat, doch bereits nach fast auf den Tag genau zwei Jahren wechselte sie in den Bestand des Bw Gelsenkir- chen-Bismarck. Hier, inmitten des „Reviers“, be- stand damals nach dem Dampf-Aus weiterhin großer Bedarf an leistungsstarken Loks für den Güterzugdienst (siehe unser Beitrag ab Seite 52). Vor schweren Zügen des Montanverkehrs und nicht mehr vor hochwertigen Schnellzügen wie noch zu Beginn ihrer Karriere konnte 221 131 fortan ihre universellen Fähigkeiten unter Be- weis stellen. Ganz so zufrieden war die DB aller- dings nicht mehr mit ihren starken V 200 1 , denn

aufgrund des oft harten Betriebseinsatzes häuf- ten sich an den noch nicht einmal zwanzig Jahre alten Loks die Schäden.

Hersteller

Krauss-Maffei/München

Fabriknummer/Baujahr

19251/1965

Indienststellung

9. März 1965

Stationierungen Bw Hamburg-Altona

10. März 1965 bis 27. Mai 1967

28. Mai 1967 bis 30. September 1978 1. Oktober 1978 bis 27. September 1980

Bw Lübeck

Bw Oldenburg

Bw Gelsenkirchen-Bismarck 28. September 1980 bis 31. Dezember 1981 Bw Oberhausen-Osterfeld Süd 1. Januar 1982 bis 17. Dezember 1987 z-Stellung 16. Oktober 1987 Ausmusterung 17. Dezember 1987 Verkauf 1988 über Krupp-Industriehan- del an die albanische Staatsbahn HSH, dort ab 1990 im Einsatz

Abstellung/Verschrottung

1993/2004

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eisenbahn magazin 9/2025

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