eisenbahn magazin

Um- und Eigenbauten

Fakten zum Vorbild A us der vorhandenen Literatur über Lokomotiven aus Kassel von Peter Zander sowie über die Eisenbahnausstellung 1924 in Seddin von Alfred B. Gottwaldt kann man einige technische Daten über die Deutz/Henschel-Öllokomotive herausziehen, die einem dieses originelle Triebfahrzeug näherbringen; einige Fakten bleiben aber vage Vermutungen:

Bau- und Zurüstteile für die Öllok in 0 Bezeichnung Hersteller/Artikelnr.

Uhde/Hen-Deutz 28 A/B 13996 Faulhaber/2619 S 012 R22:1

Ätzplatine

Getriebemotor

• Sechs-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Wasserkühlung und offenem Ventiltrieb • Nennleistung von rund 400 PS • Motorstart mittels Druckluft • Kühlanlage als Verdampfer-Kühlung ohne Lüftergebläse mit 1.700-Liter-Wasser- reservoir • Blindwellenantrieb hochgelegt und nicht in Flucht mit den Radsätzen

• kein Abgasschalldämpfer erkennbar • Bremsanlage möglicherweise mittels Ölhydraulik betätigt • keine elektrische Anlage und Batterie und kein Generator sichtbar • Petroleum-Beleuchtung • Gesamtmasse 39.500 Kilogramm • Höchstgeschwindigkeit 30 km/h

Speichenradsätze Slaters/7838I Achslager Slaters/7920 Blindwelle Slaters/X 78002 Kurbelzapfen Slaters/7802 Kegelradpaar Uhde/Modul 0,75 Stromabnehmer Slaters/7157 Griffstangen Uhde oder Krapp

eine interessante technische Pionierleistung handelt, sollte diese nicht in Vergessenheit geraten. Ein Modell im Maßstab 1:45 hält nun die Erinnerung wach. Lokmodellaufbau aus Ätzblechen Die Vorlagen und Beschreibungen des Vorbild- Prototyps sind sehr dürftig (siehe Kasten). Es kann also durchaus der eine oder andere Fehler in der Umsetzung des Modells enthal- ten sein. Wer diese aufspürt, kann sich gern bei mir über die em- Redaktion mit Verbesse- rungsvorschlägen melden. Nach etlichen Ent- würfen, Änderungen und Neuanfängen kam schließlich eine plausible Lokversion zustande, für die ich eine Ätzplatte entwarf. Meine Musterlok ist aus Neusilberblech entstanden, was beim Biegen der Bleche für einige Kom- plikationen sorgte. Deshalb wurden die fol- genden Ätzplatinen aus Messingblechen hergestellt. Der Antrieb erfolgt über den Faul- haber-Getriebemotor 2619 mit seiner Über- setzung von 22:1. Der Rahmen für das Fahrgestell wird rasch durch Faltungen des Bleches in Trogform her- gestellt. Die Radsätze erhalten meine bekannte „integrale Federung", die sich schon bei vielen meiner Lokmodelle bewährt hat und eine weiche Dreipunkt-Lagerung gewährleistet. Für den Einbau einer Lenz-Kupplung kann die Moog’sche Kupplungsbaugruppe (Artikel-

Es braucht an dieser Stelle keinerlei genaue Baubeschreibung, denn diese kann als PDF-Da- tei unter www.uhde-info.de heruntergeladen werden. Als durchaus problematisch erwies sich die Farbgebung des Lokmodells, da keiner- lei Informationen über die verwendeten Farb- töne überliefert sind. Vermutlich war die Farb- gebung einheitlich schwarz mit roten Trieb- werksteilen. So habe ich jedenfalls mein Muster lackiert. Wer Lust bekommen hat, dieses Modell nachzubauen, kann von einer kleinen Serie Messing-Ätzplatinen profitieren, die ich für Interessenten bereithalte. Reinhart Uhde

nummer 4052) verwendet werden; die Mar- kierungen für die Aussparungen sind bereits vorgesehen. Die Flanschplatte für den Getrie- bemotor muss nicht eingelötet werden, son- dern kann mit den Durchstecklaschen durch leichtes Verdrehen befestigt werden. Der Ein- und Ausbau des Motors ist so leichter ohne Lötarbeiten möglich. Endmontage und Lackierung Gehäuse und Rahmenplatte bilden eine Einheit und werden mit dem Fahrgestell mittels zwei Schrauben M 3 x 30 zusammengehalten.

Der Faulhaber- Getriebemotor wirkt direkt auf den hinteren Lok- radsatz

Grundiertes Lokgehäuse, das an- schließend schwarz lackiert wurde

73

eisenbahn magazin 8/2022

Made with FlippingBook flipbook maker