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H0-Test der DB-Baureihe 403

len mit ihren angesetzten Radsatz- lagern fehlen die beim Vorbild für ihre Vertikalführung zuständigen Lenkerstäbe. Ihre Länge wurde pro- portional entsprechend des ge- wählten Längenmaßstabs gegen- über dem Vorbild verkürzt. So beträgt der Achsabstand 27,9 statt der umgerechneten 29,9 Millime- ter. Wirklich ins Auge fällt das aber nur beim Direktvergleich mit dem LSM-Triebzug – im Gesamtbild des Trix-Zuges wirken sie stimmig. Die im Durchmesser einen Millimeter zu kleinen brünierten und etwas zu stark profilierten Räder mit den auflackierten Scheibenbremsen geben das flache Vorbild wieder. Insgesamt betrachtet wirken die Drehgestelle dadurch allerdings optisch zu hochbeinig. Die Schar- fenberg-Kupplungen an den Wa- genenden tragen keine Wetter- schutzabdeckung und sind auf ihrer Unterseite mit Bremsluft- und Stromzuleitungen versehen. Farbgebung L.S. Models – Entsprechend dem von der DB festgelegten Anstrichkonzept für die 403/404 sind Dächer und Wagenkästen sei- denmatt im RAL-Farbton 7032 kie- selgrau lackiert, allerdings fällt die- ser beigefarbener aus, als ihn die RAL-Karte vorgibt. Die rote Farb- gebung der Stromabnehmer ent- spricht ihrer ursprünglichen Vor- bildfarbe. Die Fensterbänder sind in Schwarzbraun gehalten. Beim Vorbild war es eine Mischung aus Schwarzbraun (8022) und Blut- orange (2002) im Mischungsver- hältnis 50:1. Die beiden Zierstreifen über und unter dem Fensterband tendieren mit ihrem Orangeton eher in Richtung RAL 2004. Beim Vorbild bestehen sie dagegen aus einer Mischung aus Blutorange sowie Reinorange im Verhältnis 1:1. Die Farbgebung der Schürzen ent- spricht mit Schwarzgrau (7021) der des Vorbilds. Die abgedeckten Scharfenberg-Kupplungen beste- hen aus eingefärbten, bruchsiche- ren Kunststoffteilen im selben Farbton. Die aus schwarz einge- färbtem Kunststoff gefertigten Drehgestelle müssten ebenfalls das Schwarzgrau des Vorbilds tra- gen. Die Wagenstirnseiten wurden vorbildgerecht im Tür- und Über- gangsbereich silbern ausgelegt, da die Türblätter beim Vorbild aus

triebs war sie aber in der Regel nicht eingeschaltet. Trix – Für die Innenbeleuch- tung wurden neutralweiße LEDs unterhalb der sich in allen Wagen befindlichen Leiterplatten verbaut. Zusätzlich schalten sich die Tischlampen im Halbspeisewa- gen durch einen Zufallsgenerator an oder aus. Bei der Stirnbeleuch- tung dienen je zwei weiße und rote LEDs für den fahrtrichtungsabhän- gigen Lichtwechsel. Beim weißen oberen Spitzenlicht gibt es keine Abdeckung zur Lichtkanalisierung, sie leuchtet den Führerstand somit voll aus.

Die Dachaus- rüstung an den

Endwagen ist unterschiedlich umgesetzt Dirk Rohde/Oliver Strüber (8)

Wagenkästen. Sie ist größenrichtig und vollständig vorhanden. Die IC- Embleme an den Endwagen ent- sprechen in ihrer Ausführung den Designvorgaben der DB. Das gilt auch für ihre Farbgebung in Schwarzbraun. Außerdem wurde der Zug mit Zuglaufschildern in den Türen als IC 180 „Albrecht Dürer“ versehen. Selbst die Raucher-Pikto- gramme auf den Abteiltüren in den Endwagen wurden nicht vergessen. Trix – Die Beschriftung des Triebzuges ist farb- und grö- ßenrichtig sowie typografisch kor- rekt entsprechend der Epoche IV ausgeführt und lupenrein lesbar. Die IC-Embleme an den Endwagen wurden entsprechend dem ver- kürzten Längenmaßstab von 1:93,5 angepasst und richtig platziert. Auch hier wurde die Gewährleis- tungsbeschriftung an den Stirnsei- ten der Wagenkästen nicht vergessen. Einziger Wermutstrop- fen sind die fehlenden Angaben zum Bremsgewicht für die Magnet- schienenbremse. Aufgedruckte Zuglaufschilder oder Raucher- Piktogramme gibt es nicht. Beleuchtung L.S. Models – Die Innenbe- leuchtung erfolgt über warm- weiße LEDs, die sich oberhalb der Inneneinrichtung auf der Platinen- unterseite befinden. Gang- und Abteilbeleuchtung lassen sich se- parat schalten. Bei der Frontbe- leuchtung sorgen weiße LEDs für das dritte Spitzenlicht sowie zwei LEDs für eine in Fahrtrichtung wechselnde Signalisierung Weiß/ Rot. Die Führerstandsbeleuchtung lässt sich fahrtrichtungsunab- hängig schalten. Während des Be-

geklebten Alublechen bestanden. Alles in allem kann man den Lack- auftrag als makellos bezeichnen. Außerdem wurden zusätzlich die Leuchtanzeigen für die Bremspro- be als kleine orangefarbene, trans- parente Kunststoffteile realisiert. Trix – Die seidenmatte Farb- gebung mit ihren sauberen Farbtrennkanten entspricht eben- falls nicht ganz dem Vorbild. Die Wagenkästen sowie die Dächer wurden korrekt in RAL 7032 lackiert. Die Fensterbänder erhiel- ten statt des Mischtons einen schwarzgrauen Anstrich (7021), wie er beim Vorbild nur für die Schürzen gültig war. Die beiden orangefarbenen Zierstreifen ober- und unterhalb des Fensterbandes entsprechen dagegen in ihrer Farb- gebung und mit ihrer unterschied- lichen Breite dem Vorbild. Der Tür- bereich an den Wagenkastenenden wurde leider nicht zusätzlich sil- bern hervorgehoben. Die Drehge- stelle sind als eingefärbte schwarze Kunststoffteile ausgeführt. Die Scharfenberg-Kupplungen dage- gen haben die schwarzgraue Farb- gebung der Schürzen. Beschriftung L.S. Models – Mit der zwei- farbigen Lackierung des Trieb- zuges sind die Anschriften an den Wagenkästen in der jeweils korres- pondierenden Farbe ausgeführt: Kieselgrau auf Schwarzgrau und umgekehrt. Damit entspricht die sauber und farblich richtig aufge- druckte Epoche-IV-Beschriftung samt „DB-Keks“ der eines Bundes- bahn-Fahrzeugs inklusive der vor- schriftsmäßigen Gewährleistungs- Anschriften auf den Stirnseiten der

ERGEBNIS OPTISCHE WERTUNG L.S.Models (1,4) Trix (2,0)

FAZIT DES TESTERS

L.S. Models (1,7) – Die vierteilige, maßstäbliche Komposition kann als ge-

lungene Konstruktion mit ausge- reifter Antriebstechnik bezeichnet werden. Das Preis-Leistungs-Ver- hältnis ist, wenn man sich die für ein Großserienmodell weitgehen- de Detaillierung, insbesondere der Dachausrüstung und der Innenräu- me, vor Augen hält, als sehr gut zu bewerten. Auch für den vorbild- orientierten Betriebsmodell- bahner ist das Fahrzeug geeignet, wenn man Vorsicht walten lässt.

Trix (2,0) – In Anbetracht des Altersunterschieds zum Konkurrenzmodell

ist der Triebzug eine lohnende An- schaffung gerade für Anlagen mit engeren Gleisradien. Bei dem im preislichen Mittelfeld liegenden Modell fallen im direkten Vergleich gewisse Schwächen bei der Wie- dergabe der elektrischen Dachaus- stattung ins Auge. Dasselbe gilt für die Längenverkürzung, die der hauseigenen Philosophie geschul- det ist. Als geschlossene Einheit und ohne direkte Vergleichsmög- lichkeit ergibt sich jedoch ein stimmiges Zugbild – gerade im Wechselspiel mit anderen längen- verkürzten Zuggarnituren. Dafür erhält der aktive Betriebsbahner ein sehr gut zu nutzendes und robustes Modell. Dirk Rohde

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eisenbahn magazin 9/2025

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