BEISPIELE | Titel
folgten mit der V 180 ab Januar 1965 sowie der V 100 und der V 200 ab März 1967. In- nerhalb von nur vier Jahren vollzog die DR in Reichenbach den Übergang von Dampf zu Diesel; die neu zugegangenen Baureihen prägten die Zugförderung imVogtland dann bis Anfang der 1990er-Jahre. Das Diesel-Zeitalter beginnt Als am 5. Dezember 1963 mitV 15 2296 und V 15 2301 sowie am 15. Dezember 1963 mit V 60 1142 undV 60 1143 die ersten Neubau- dieselloks aus der Lokfabrik in Potsdam- Babelsberg in Reichenbach eintrafen, war es für die Bediensteten dort wohl wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Nach der Personalschulung wurden die V 60 im Rangierdienst auf dem Bahnhof Reichen- bach eingesetzt und lösten schrittweise die alten Dampfloks der Baureihe 94 20 und die „Hofdame“ (Bw-Werklok) 98 7066 ab. Eben- falls fabrikneu lieferte derVEB Waggonbau Bautzen Anfang Dezember 1963 drei LVT- Pärchen an das Bw Reichenbach. DieTrieb- wagen (Betriebsnummern VT 2.09.020 bis 022) fuhren ab dem 24. Februar 1964 zuerst im Personenverkehr auf der Hauptbahn nach Gutenfürst, wo sie die mit Dampfloks der Baureihe 65 10 bespannten Wendezüge zum Grenzbahnhof ersetzten. In den ersten Jahren des Traktionswech- sels, von 1963 bis Anfang 1967, hat das Bw Reichenbach seinen Dampflokbestand von 58 auf 23 Maschinen mehr als halbiert. Dem standen 30 moderne Dieseltriebfahrzeuge gegenüber. 1967 folgten weitere Verände- rungen, wie der Zugang dringend benötig- ter Streckendieselloks der Baureihe V 100 für die vogtländischen Nebenbahnen. Diese Loks trafen erst wenige Wochen vor Fahr- planwechsel fabrikneu in Reichenbach ein, und zwar Anfang März 1967 mit V 100 018, 019, 022, 023. Am 21. März 1967 wurde V 100 022 als Ausbildungslok an die Ein- satzstelle Falkenstein weitergeleitet. Am 30. Mai 1967 konnte das Bw Reichen- bach als erste Dienststelle der Deutschen Reichsbahn wie erwähnt „Dampffreiheit“ melden und gehörte damit zu denVorreitern im Maschinendienst der DR. An jenem Tag zählte das Bw Reichenbach 45 Neubau-Die- seltriebfahrzeuge im Bestand, verteilt auf V 15 (2 Loks),V 60 (11),V 100 (6),V 180 (9), V 200 (8) und die LVT (9), wobei die V 180 und dieV 200 auf den Hauptbahnen fuhren. Auf den Nebenbahnen des Raums Rei- chenbach gab es Anfang 1964 erste Vorbo- ten für das Diesel-Zeitalter, 1965/66 setzte der Traktionswechsel in größerem Rahmen ein. Den Anfang machten die LVT. Die Umstellung auf LVT-Betrieb 1964/65 Das erste Nebenbahn-Einsatzgebiet der leichten Dieseltriebwagen in Westsachsen wurde die Strecke von Schönberg (Vogtl) nach dem thüringischen Schleiz (Kursbuch-
Werktags fuhr in den 1960er-Jahren ein LVT von Klingenthal nach Adorf und zurück. Anstelle der 80 Minuten Standzeit, die er von Montag bis Freitag in Adorf hatte, pendelte der Triebwagen samstags nach Erlbach und zurück. Im April 1966 steht der fabrikneue VT 2.09.116 mitsamt Steuer- wagen im Bahnhof Adorf (Vogtl) Karl-Heinz Brust/Slg. Rainer Heinrich
Die Nebenbahn Greiz – Neumark (Sachs) war eine der Ersten im Vogtland, die komplett auf Dieselbetrieb umgestellt wurde. Hier die Kursbuchtabelle vom Sommerfahrplan 1965; damit hat die DR den Traktionswechsel auf der Strecke bereits verwirklicht Slg. Rainer Heinrich Ab Sommerfahrplan 1966 begann der Triebwageneinsatz auf der Strecke Zwickau – Falkenstein – Klingenthal. Am 12. Januar 1969 ist der LVT 2.09.021 am Abzweig-Stellwerk Zwickau-Planitz auf dem Weg nach Falkenstein. Der im Dezember 1963 an das Bw Reichenbach gelieferte Triebwagen wechselte im Mai 1972 zum Bw Dresden Rainer Heinrich
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BAHN EXTRA 5/2025
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