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Zu einem Gutteil unter freiem Himmel findet 1966 die Verladung im Postbahnhof Aachen statt. Die Postverladestelle hat ihren Platz verkehrsgünstig gleich neben dem Hauptbahnhof Fischer/Bildarchiv der Eisenbahnstiftung
Postbahnhöfe Die Übergabestellen Um Bahnpost rationell zu befördern, entstanden an großen Zugbildungsbahnhöfen spezielle, der Post unterstehende Postbahnhöfe, an denen die Post von und zu der Bahn gebracht wurde. Rückschau auf ein vergangenes Kapitel der Eisenbahn-Infrastruktur Von Oliver Strüber/GM
B ahnhöfe sind elementare Bestandtei- le des Bahnposttransports. Hier wer- den Postsendungen in die Bahnpost- wagen ein- und von dort ausgeladen oder, je nach Laufweg, auch umgeladen.Von Beginn an zielte man aber darauf ab, diese Arbeit vom Reisendenstrom zu trennen, sodass sich beide Seiten nicht störten. In den meis- ten kleineren Bahnhöfen reichte für den Post-Umschlag eine Lademöglichkeit auf den Personenbahnsteigen aus. In Groß- stadtbahnhöfen, die über eigene Gepäck- bahnsteige zwischen den Gleisen verfügten, wurden diese von der Post mitgenutzt. Da
nen- und Postverkehr Abhilfe schaffen konn- te. So entstanden hier besondere Postverlade- stellen mit zunächst einzelnen, seitlich gelegenen Gleisen oder Gleisgruppen. Da diese von der Post gemieteten Gleise aber schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts oft zu klein wurden, entschied man sich für eine große Lösung: eigene Postverladestellen mit besonderen Postbahnhöfen, die der Post un- terstanden und als Gleisanschluss ausgeführt waren. Meist lagen diese Postbahnhöfe am Rande der großen Bahnhöfe, zwischen diesen und den Abstellbahnhöfen. Bei großen Kopf- bahnhöfen, wie in Frankfurt (Main), konnten
die an der Spitze des Zuges eingereihten Bahnpostwagen stets an der gleichen Stelle am Bahnsteig hielten, konnte sich das Um- ladepersonal dort bereits vor Ankunft des Zuges positionieren und schnell das Umla- den angehen. Die große Lösung An größeren Eisenbahnknotenpunkten eben- so wie an den Ausgangspunkten wichtiger Eisenbahnstrecken nahm das Postvolumen schon in den frühen Jahren der Bahnpost ste- tig zu und schließlich solche Dimensionen an, dass nur eine räumlicheTrennung von Perso-
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BAHN EXTRA 4/2022
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