Bahn Extra

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Bw Salzwedel Vom Dampf- zum Diesel-Bw Auch die Eisenbahn-Infrastruktur wurde in die Modernisierungskampagne der DR einbezogen. Zum Beispiel in Salzwedel: Dort begannen Anfang der 1960er-Jahre Umbauten des Bahnbetriebs- werks, um die neue Traktionsart versorgen zu können Von Dirk Endisch/GM Das Bw Salzwedel war ein typisches Nebenbahn-Bw (Zustand 1972).

Auf den Schuppenständen 1 bis 4 wurden die Dieseltrieb- fahrzeuge instandgehalten Zeichnung: Dominik Stroner

I m Nordwesten der Altmark liegt Salz- wedel, das sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem kleinen Ei- senbahnknoten entwickelte und bereits 1870 durch die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn die erste Lokstation erhielt. Die- se bestand aus einem Rechteckschuppen (mit zwei Gleisen), einem Wasserhaus und den notwendigen Lokbehandlungsanlagen. Die Preußischen Staatsbahnen ließen 1890 auf der Ostseite des Bahnhofs eine neue Stationsschlosserei errichten. Dazu ge- hörten ein Ringlokschuppen der Bauart Potsdam (mit acht Gleisen), ein kleines Ver- waltungsgebäude, ein 13 Meter hoher Was- serturm (mit 50 m 3 Fassungsvermögen) und eine 12,75 Meter lange Drehscheibe. Letze- re wurde 1909 durch eine 20-Meter-Dreh- scheibe ersetzt. 1911 wurde der Lokschup- pen um drei Stände erweitert. Ab 1. April

1924 wurde der Schuppen um fünf Stände erweitert und mit einer Achssenke ausgerüs- tet. Außerdem entstanden eine Badeanstalt und eine Wagenwerkstatt. Das Bw Salzwe- del zählte rund 110 Beschäftigte und setzte seine Maschinen in erster Linie auf der Stre- cke Stendal – Uelzen sowie auf den Neben- bahnen nach Dannenberg/Lüchow, Oebisfel- de und Geestgottberg/ Wittenberge ein. Die Entwicklung nach 1945 Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Bw Salzwedel einen Teil seiner Aufgaben. Dafür zeichnete die Dienststelle ab 1. Januar 1950 für die Zugförderung auf den Strecken der Salzwedel ganz im Westen der DDR war Aus- gangspunkt für diverse Nebenbahnen. Hier die Streckensituation gemäß der Kursbuchkarte vom Winter 1987/88 Slg. Felix Walther

1914 besaß Salzwedel den Status einer Be- triebswerkstätte. Anfang der 1920er-Jahre genügten die Anlagen des Bahnbetriebswerks Salzwedel nicht mehr den betrieblichen Belangen. Bis

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BAHN EXTRA 5/2025

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