Bahn Extra

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Postkursbuch Ein eigener Fahrplan Für die Posttransporte gab es spezielle Kursbücher, bei denen sich die „Schienen- variante“ auf die Fahrplantabellen der Deutschen Bundesbahn stützte. Das Kurs- buch hatte man für die Beförderung von Briefen, Paketen und weiterem überarbeitet Von Josef Mauerer/Ralf Heinz/GM

Von 1948 bis in die 1990er-Jahre informierte das Postkursbuch, kurz PKB, über die Transportwe-

ge. Hier ein „PKB I“ vom Sommer 1960 (l.) und eine „dünnere“, moderne Version von 1980/81 (r.) Archiv Michael Meinhold (l.), Slg. Konrad Rothzoll (r.)

K ursbücher mit Angaben zu Bahn- und Postbeför- derung existierten schon im 19. Jahrhundert. Ein Kursbuch allein für die Post-Beförderung erschien erstmals 1948 für die drei Besatzungszonen in West- deutschland. Es wurde später un- terschieden in das Postkursbuch I (Postbeförderung auf Eisenbah- nen) und das Postkursbuch II/III (Postbeförderung auf Straßen). In den Bundesbahnzeiten gab bis zum Sommer 1989 das Bundes- postministerium das Kursbuch heraus, danach die Bundespost. Übrigens konnte jedermann das Werk kaufen; eine Bestellung am Postschalter genügte. Ein Kursbuch, drei Teile Das Postkursbuch (PKB) I war im Wesentlichen gleichzusetzen mit dem Gesamtkursbuch der Deut- schen Bundesbahn. Gegliedert war es in einen „Allgemeinen Teil“ und in die Teile 1 und 2. Der „Allgemeine Teil“ enthielt neben der Zeichenerklärung – den spe- zifischen Transportformen der Bahnpost – das Verzeichnis der Bahnhöfe mit Postaustausch. Im Jahr 1975 waren das noch rund 550 Bahnhöfe, 1990 rund 200. Der Teil 1 enthielt eine Zusam- menstellung der Expressgut- und Güterzüge mit Postbeförderung in Form von Fahrplantabellen und einer grafischen Darstellung. Ab den 1960er-Jahren wurde auch das Nachtluftpostnetz abge- bildet, außerdem enthielt das Kursbuch nun eine Zusammen- stellung der „Überlandposten mit

In Teil 1 zeigte das Postkurs- buch die Expressgut- und Güterzüge mit Postbeförde- rung auf (Grafik von 1975). Auch in diesen Zügen fuhren – zumindest teilweise – Bahnpost-Mitarbeiter mit, sodass es sich um „begleitete Bahnposten“ handelte Slg. Josef Mauerer

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BAHN EXTRA 4/2022

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