BahnEpoche | BETRIEB
Zum Schluss wurde es noch farbenfroh: In den frühen 1990ern kam eine zweiteilige Einheit der S-Bahn Rostock in Blau/Hellgrau über Erfurt in den Raum Chemnitz und zu Einsatzehren. Wegen des schadhaften Steuerabteils im Zweiteiler läuft ein DBmq-Steuerwagen im Zug mit (Zwickau, Mai 1994)
ter der Regie der Deutschen Bahn AG liefen. Die meisten 142er trugen seit ihrem letzten Raw-Aufenthalt noch in großen Buchstaben die DR-Kennzeichnung an der Stirnseite oder am Lokkasten. Die Wagen der Wendezüge Im ersten Halbjahr 1966 erhielt das Bahn- betriebswagenwerk (Bww) Karl-Marx- Stadt aus dem Raw Wittenberge drei 1956 gebaute, vierteilige Doppelstockeinheiten der Gattung DBvfel (ab 1968 DBvqe), die auf Wendezugbetrieb umgerüstet worden waren. Mit dem Umbau verbunden war der Einbau eines Führerstandes im End- wagen mit der höchsten Ordnungsnum- mer und einer elektrischen Sicherheits- fahrschaltung (Sifa). Die vierteilige Doppelstockwagen-Einheit hatte eine Länge von 73,40 Metern, ein Gewicht von 144Tonnen und bot 408 Sitzplätze. Sie war für 120 km/h zugelassen. Über die Jahre hinweg hielt das Bww Karl-Marx-Stadt vier solcher Garnituren für den Wendezugdienst im Umlauf 3460 vor, wobei sich der Bestand nur geringfügig veränderte. 1976/78 kamen insgesamt drei DBvqe-Einheiten dazu. Täglich setzte man damals vier Einheiten ein, wobei diese au- ßer für Wendezüge auch für einige wenige Personenzugleistungen (P 7659 Freiberg – Tharandt) zum Einsatz kamen. 1985 wuchs der Karl-Marx-Städter Bestand an DBvq- Einheiten auf zehn Stück an, Anfang 1990
schon einmal in Karl-Marx-Stadt beheima- tet waren, sowie als Neuzugang 242 146 vom Bw Halle P. Zusammen mit den er- wähnten 242 193 und 242 195 bestimmten diese sieben E 42 bis ins Jahr 1994 den Be- stand an Wendezug-E 42 des Bw Karl-Marx- Stadt/Chemnitz. Ergänzend kamen für den Wendezug-Betrieb Chemnitz – Mittweida im Dezember 1991 die Loks 242 007 und 242 186 aus Reichenbach. Weil mittlerweile der Einsatzbedarf an 242/142 sank, wurde in der Folge der Be- stand in Chemnitz reduziert. Ab Sommer- fahrplan 1992 zählten nur noch neun sol- cher Elloks zum dortigen Betriebspark. Die Bw Chemnitz und Dresden gehörten mit zu den letzten Einsatz-Betriebswerken der E 42, wobei für die Chemnitzer 242 bzw. 142 der Wendezugdienst das letzte Einsatzge- biet war. Dafür kamen im Mai 1993 sogar nochmal 142 002 und 005 auf ihre letzten Tage in den Chemnitzer Bestand. Am 28. Mai 1994 endete dann die Wendezug- Ära. Bis zum 4. Juni des Jahres gab das Bw Chemnitz alle Elloks ab. Übrigens erhielt keine der zuletzt im Chemnitzer Wendezug- dienst verwendeten 142er das neue DB-Lo- go, obwohl sie von Januar bis Mai 1994 un- Der Wendezugbetrieb war für die in Chemnitz beheimateten 242 das letzte Einsatzgebiet
und war damit zum größten E 42-Bw der Deutschen Reichsbahn aufgestiegen. Mit der Ausweitung der Einsätze wurde der Planbedarf von drei 242 im Umlaufplan 01 ab Sommerfahrplan 1976 auf vier Maschi- nen erhöht. Ebenfalls von 1976 datieren umfangrei- che Abgänge bei der 242: 34 Loks verließen Karl-Marx-Stadt, 25 für Dresden und neun für Riesa. Auch die bisherigen Wendezug- Stammloks wurden abgegeben, an ihrer Stelle übernahmen Maschinen der dritten E 42-Lieferserie. Diese Elloks trugen schon bei Werksauslieferung das neue DR-Farb- schema mit rotem Lokkasten und umlau- fenden Zierstreifen in hellem Elfenbein. Sie bestimmten bis Mitte der 1980er-Jahre das Erscheinungsbild des Karl-Marx-Städter Wendezug-Umlaufs. Lokstationierung in den weiteren Jahren Infolge der fortschreitenden Elektrifizie- rung bei der DR im Großraum Berlin kam es 1985/1986 erneut zu Umbeheimatungen. Von den sieben Wendezug-242 des Bw Karl- Marx-Stadt wurden fünf Maschinen an das Bw Seddin und Bw Schöneweide umbehei- matet. Nur 242 193 und 242 196 blieben in Karl-Marx-Stadt. Zum Ausfüllen der Lücke wendezugfähiger Lokomotiven erhielt das Bw Karl-Marx-Stadt fünf E 42, im Einzel- nen vom Bw Dresden (242 165, 173, 187) und eine Lokomotive (242 177) vom Bw Rie- sa, die bereits Anfang der 1970er-Jahre
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BAHN EXTRA 4/2022
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