BahnEpoche | REISEN SPEZIAL
Freital-Hainsberg ist ein Ziel an diesem Februartag 1990. Und wir kommen auf unsere Kosten! 242 005 schiebt auf den oberen Gleisen einen S-Bahn- Doppelstockzug aus dem Bahnhof, unten schmau- chen die Schmalspur- dampfloks der Strecke nach Kipsdorf vor sich hin Aufnahmen des Beitrags, wenn nicht anders angegeben: Markus Lohneisen
Reisen ins DR-Gebiet Die nächsten Äste 22 Monate, 63 Fahrten, 48.964 Kilometer unterwegs – von Dezember 1989 bis Oktober 1991 befuhr Markus Lohneisen aus Hof (Saale) das Kursbuch- Streckennetz der Deutschen Reichsbahn. Die Bahn-Vielfalt Sachsens allein beschäftigte ihn über mehrere Reisen hinweg; am 12. Februar 1990 zum Beispiel mit der Weißeritztalbahn und Altenberg
I ch hatte Cranzahl – Oberwiesenthal kennen ge- lernt, ich hatte Radebeul Ost – Radeburg be- sucht – und am 12. Februar 1990 startete ich zur „Jagd“ auf die bereits dritte Schmalspurbahn, den nächsten Ast im Netz. Dass es bei der DR noch ganz selbstverständlich auf schmaler Spur dampf- te, faszinierte mich jedes Mal aufs Neue. Und ich wusste ja nicht, ob es auch so bleiben würde! Teils fahren, teils wandern Diesmal stand ein Besuch bei der Weißeritztalbahn Freital-Hainsberg – Kurort Kipsdorf auf dem Plan; ich hatte mir dafür diesen Montag frei genommen, ein Freund war mit von der Partie. Der Fahrplan bis zum Streckenendpunkt nach Kipsdorf war aller- dings an dem Tag sehr dünn – bedeutete das schon ein schlechtes Omen für die Bahn? Hieß das etwa, ich sollte besonders schnell dort aufkreuzen, bevor es zu spät sein könnte?
Wie auch immer, uns kam im Vorfeld die Idee, dass man auf Schusters Rappen nach Altenberg wandern könnte! Bewegung schadet nicht bei ganz- tägigem Herumsitzen im Zug.Wir schätzten die Ent- fernung auf um acht Kilometer. Schnee lag eh nicht. Und Wanderwege sollte es bestimmt geben, wenn man schon in einem Kurort landete. Zur Richtung ließe sich bestimmt jemand fragen. Das Abenteuer begann wie gehabt in Weischlitz. Die Brigade IV, meine „Reichsbahn-Belegschaft“, war mal nicht da, dafür hatte eine andere Gruppe Dienst im Bahnhof. Und die hatte auch schon von dem „Wessi“ aus dem nahen Hof gehört, der sich an- schickte, das Land zu erobern und geografische Kenntnisse aufzubauen. Wir starteten – schon standardmäßig – mit dem 5662/D 963. In Freiberg (Sachs) purzelten wir aus dem Zug und hatten etwas mehr als eine halbe Stun- de Aufenthalt, was einige wenige Betriebsbilder ein-
SERIE: Besuche bei der
1989–91
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BAHN EXTRA 4/2022
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