Bahn Extra

BahnEpoche | ZÜGE

Zugbegleiter des IC von 1984; ein Jahr zuvor hat der „Rembrandt“ Laufweg und Fahrplanlage des IC „van Beethoven“ übernommen Slg. Josef Mauerer

So viel Glanz wie zu TEE-Zeiten verbreitet der „Rembrandt“ Ende der 1980er wohl nicht mehr. Aber mit dem internationalen Laufweg Amsterdam – Chur macht er der Zuggattung EuroCity alle Ehre (Foto mit 103 144 und EC 3 bei St. Goar, 19. November 1989) Wolfgang Bügel/Eisenbahnstiftung

Laufweg Frankfurt (M) – Amsterdam. Der 1.-Klasse-Teil dieses IC wendete in Amster- dam und Emmerich wie bisher auf TEE 10/ 11; der 2.-Klasse-Teil von IC 122 blieb in Amsterdam bzw. Emmerich stehen für IC 123. Eine solche „Aufteilung“ der Garni- tur gab es bei der Bundesbahn nicht oft. Freilich machte sich der durchschlagen- de Erfolg der neuen Intercity-Züge bald doch zu Lasten der TEE-Züge bemerkbar. Auch beim „Rembrandt“ brach die Nachfra- ge ein, vor allem beim TEE 10 in Richtung Amsterdam. Im Zeichen des IC-Stunden- taktes wurde der Zug in dieser Form zuneh- mend überflüssig. Bereits 1980 strich die DB das Zugpaar zwischen München und Stutt- gart „wegen ungenügender Nachfrage“. Das „Zugsekretariat“ entfiel im Herbst 1980. Der Niedergang zeigte sich außerdem bei der kontinuierlich verkürzten Zuglänge. 1982 schließlich zog die DB die Fahrplanla- ge des TEE 10 ab Stuttgart um circa zwei- einhalb Stunden vor. Vom TEE zum IC 1983 wurden mit Ausnahme des „Rheingold“ die wenigen verbliebenen TEE-Züge bei der DB mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt. Davon betroffen war unter anderem der „Rembrandt“, dessen Geschichte nun in ein neues Stadium trat. Den renommierten Zug- namen wollten NS und DB nicht einfach mit der Einstellung des TEE-Zugpaars „einmot- ten“ und so wurde 1983 das stets mit dem bis- herigen TEE verknüpfte IC-Zugpaar 122/123 (mit beiden Wagenklassen) zum „Rem- brandt“. Der Laufweg Frankfurt (M) – Ams- terdam blieb bestehen, der bisherige Zugna- me „van Beethoven“ entfiel zugunsten des niederländischen Malers. Vom mittlerweile unrentablen Spitzenzug TEE hatte sich der „Rembrandt“ zu einem Standard-Fernzug der Intercity-Kategorie von 1979 gewandelt. Verbunden mit der Umbenennung war eine Fahrplanänderung gegenüber den vori- gen Fahrzeiten von IC 122/123; das betraf insbesondere IC 123, der nun annähernd die Fahrplanlage des vormaligen TEE 11 ein-

Am 4. Mai 1990 überholt 103 132 mit EC 2 „Rembrandt“ Chur – Amsterdam CS in Köln Süd einen Nahverkehrszug mit 110 247. Neben der klassischen DB-EC/IC-Garnitur mit rot-beigen und ozean- blau-beigen Wagen laufen zwei SBB-Wagen an der Zugspitze als Verstärker mit Joachim Bügel/Eb.-Stiftg.

mit stündlichen IC-Zügen wiederum eine deutliche Verkehrszunahme im Ried. Ob- wohl der neue Laufweg des „Rembrandt“ um etwa fünf Kilometer länger war, wurde die Fahrzeit aufgrund der günstigeren Tras- sierung um etwa fünf Minuten kürzer. Wie bisher verkehrten TEE 10/11 mit bis zu neun Wagen; von und nach Amsterdam blieb es bei drei Wagen. Montags bis frei- tags standen in den Zügen zwischen München und Emmerich Schreibabteil und Zugtelefon zur Verfügung. Grundsätzlich behielten DB und NS auch den Wagenüber- gang in Amsterdam und Emmerich bei, al- lerdings mit Änderungen beim „Partner- zug“. Der TEE „Rhein-Main“, seit 1972 „van Beethoven“ genannt, wurde 1979 abgelöst durch das Zugpaar IC 122/123 „van Beetho- ven“ mit beiden Wagenklassen und dem

Relationen noch genug Nachfrage nach zu- sätzlichen 1.-Klasse-Zügen bestehen würde. Für solche Kunden behielt sie einige der ex- klusiven Trans-Europ-Express-Züge bei. Weil der „Rembrandt“ immer ein gut ausge- lasteter Zug gewesen war, blieb er auch 1979 in der bisherigen Form und als TEE weitgehend bestehen. Die Linienführung zwischen Heidelberg und Mainz wurde aber geändert; statt über Mannheim fuhren die Züge jetzt über Darmstadt – auf einer Route, auf der bisher TEE und IC die Aus- nahme waren. Nachdem aber die DB einige D-Züge von der Main-Neckar-Bahn Heidel- berg – Darmstadt – Frankfurt (M) abgezo- gen und als „neue“ IC-Züge auf die Ried- bahn Mannheim – Frankfurt (M) verlegt hatte, war erstere Strecke geringer ausge- lastet. Dagegen brachte das neue System

94

BAHN EXTRA 5/2025

Made with FlippingBook flipbook maker