ditionellen Rheinroute zwischen Basel und Köln – Duisburg aufrechtzuerhalten. Zwischen Köln und Amsterdam bekam der „Rembrandt“ gänzlich neue Fahrplanla- gen, womit sich jeweils Ankunft und Abfahrt der höherwertigen Züge am nördlichen Ziel- ort ballten: Im Abstand von etwa 30 Minuten trafen in Amsterdam IC 102 „Rembrandt“, TEE 6 „Rheingold“ und IC 124 „Erasmus“ ein. Die Gegenzüge verließen die Metropole im Abstand von etwa einer Stunde. Der Weg „an die Spitze“ 1987 führten die Bahnverwaltungen (West-) Europas die Zuggattung EuroCity (EC) mit beiden Wagenklassen als internationalen Nachfolgezug desTEE ein. Bereits 1986 hat- ten sie die bisher den TEE-Zügen vorbehal- tenen Zugnummern 2 bis 99 neu zugeord- net, was dem „Rembrandt“ eine besondere Ehre zuteil werden ließ: Er verkehrte 1986/87 als IC 2/3, ab 1987 als EC 2/3. Mit diesen Zugnummern setzte sich das Zug- paar an die Spitze der Zugverzeichnisse (wenngleich diese keine Rangliste hinsicht- lich der Bedeutung der Züge darstellen soll- ten). Die Zugnummern 4 bis 9 (vormals 104 bis 109) gingen an die anderen drei EC-Zug- paare entlang der Rheinstrecke, die bis Köln/Duisburg denselben Laufweg hatten wie der „Rembrandt“. Unter diesen Zügen war er übrigens der Einzige, bei dem Start und Ziel im Ausland lagen. Die übrigen, aus der Schweiz oder Italien kommenden EC endeten in Deutschland. 1987 wurde der Laufweg von EC 2/3 verlängert bis/ab Chur, wohin es bisher nur die Kurswagen gege- ben hatte. Mit Ausnahme einzelner Verstär- kungswagen lief der gesamte Zug bis und ab Chur durch; in Emmerich fanden weiter- hin Schwächungen undVerstärkungen statt. Mit der Ablösung des TEE durch den EC war der „Rembrandt“ wieder in der höchsten Klasse der internationalen Züge vertreten, wobei diese nun ein breiteres Publikum an- sprach. Eine exponierte Position kam dem Zug dabei nicht zu; er war „einer von vielen“, liefen doch neben dem „Rembrandt“ sieben weitere über Basel verkehrende Züge als Eu- roCity, allein drei bis Köln den Rhein ent- lang. Mit der Fahrplanänderung von 1985 hatte man den EC „Rembrandt“ in die zeitli- che Nähe des TEE „Rheingold“ gebracht. So gesehen fungierte der „Rembrandt“ auf der Route Amsterdam – Basel durchaus als Er- satz, als der „Rheingold“ 1987 eingestellt wurde. Von einem „Nachfolger“ sollte gleich- wohl nicht die Rede sein, denn anders als bei dem TEE hob sich der EC in der Fahrplanla- ge nicht von den sonstigen Zügen ab. Wechsel auf SBB-Wagen Mit dem großen Fahrplanwechsel 1991 ver- kehrte EC 2 eine Stunde später. Der Fahr- plan von EC 3 blieb weitgehend gleich. Gra- vierende Neuerungen gab es dagegen bei
Das letzte Kapitel in der „Rembrandt“-Ära: Am 3. Juli 1999 sticht EC 3 aus dem Bank- Tunnel bei St. Goar. Zuglok ist mit 101 145 bereits eine Vertrete- rin der modernen Ellok-Generation der DB AG Egon Pempelforth
Zugbeglei- ter aus der
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EuroCity- Zeit: hier von der Deutschen Bundes- bahn 1989/90 … r r n - n
… und hier gebündelt für beide Züge von den Schweizerischen Bundesbahnen (Sommer 1991) Slg. Josef Mauerer
… ar ke
Slg. Oskar Grodecke
der Zugbildung: Fortan stellten die Schwei- zerischen Bundesbahnen (SBB) fast den ge- samten Wagenpark mit neu beschafften Großraumwagen 1. und 2. Klasse vom Typ „EC“, die auch für 200 km/h zugelassen waren. Diese Geschwindigkeit fuhren die EC-Züge bereits seit 1987, als zwischen Mannheim und Karlsruhe Abschnitte der Ausbau-/Neubaustrecke genutzt wurden. Weil es den SBB an dafür zugelassenen Speisewagen mangelte, wurden weiterhin WRm der DB eingesetzt, welche die Schwei- zerische Speisewagengesellschaft bewirt- schaftete. In Emmerich gab es wie bisher Schwächungen undVerstärkungen, weil die NS nicht alle Wagen übernahmen. In der Fahrplanperiode 1992/1993 kam im 1.-Klasse-Teil eine weitere bemerkens- werte Neuerung hinzu: Jetzt lief bei dem Zugpaar einer der neu konzipierten SBB- Panoramawagen mit. Mit ihm konnte man die Aussicht am Rhein noch erheblich mehr genießen – ein Plus, das dort lediglich ein weiteres EC-Zugpaar bot. 1993 endete dies zunächst, doch 1997 kehrte der Panorama- wagen in den „Rembrandt“ zurück. In die 1990er-Jahre fallen zudem einige weitere Änderungen: Kurzzeitig verlänger- te man den Zuglauf über Amsterdam CS
hinaus zum Flughafen Schiphol (bei EC 2 anno 1993, bei EC 3 von 1993 bis 1994).Von 1994 an fuhr EC 2 eine Stunde später (Ams- terdam an 21:51 Uhr), von 1997 an EC 3 eine Stunde früher. Ab 1997 kamen acht Wagen bis Amsterdam, ab 1999 band man den neu- en Fernbahnhof Frankfurt-Flughafen ein. In diesen letzten Jahren zogen bei der DB AG die neuen Elloks der Baureihe 101 die Züge. Das Ende Zum Dezember 2002 wurde das Reiseange- bot Deutschland – Schweiz über Basel neu strukturiert. Das bisher als EC 104/105 „Ber- ner Oberland“ zwischen Interlaken Ost und Amsterdam laufende Zugpaar verkehrte fortan als EC 2/3 auf diesem Laufweg, wei- terhin mit dem SBB-Panoramawagen. Der Zugname „Rembrandt“ entfiel und damit endet auch die Betrachtung dieses Zuglaufs. Über 35 Jahre hinweg hat der „Rem- brandt“ als Fernreisezug die Schweiz, Deutschland und die Niederlande ver- knüpft. Er machte alle Wandlungen im Zug- verkehr dieser Zeit mit. Zwar erlangte er nicht das Prestige wie der „Rheingold“, er etablierte sich jedoch als feste Größe am Rhein – und er hat das bekanntere Pendant um gut 15 Jahre überdauert.
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BAHN EXTRA 5/2025
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