Auto Classic

Wanderer durch den Ort fahren. Ergänzt wur- de die frühe Elektrooffensive wenige Monate später durch den ersten Elektro Golf und den größeren Volkswagen LT, der ebenfalls elekt- risch daherkam. Scheitern mit Ansage Nur 70 km/h Höchstgeschwindigkeit, ein geringer Aktionsradius und dazu ein extrem hohes Gewicht gepaart mit weniger Trans- portkapazität, das überzeugte die Kunden am Schluss nicht wirklich. Und so kam es, dass trotz der Ölkrise das Gros der Kundschaft auf den herkömmlichen Benziner-T2 zurückgriff. Hinzu kam, dass nicht immer die Gerät- schaften bereitstanden, um den vorgesehe- nen Akkuwechsel durchzuführen. Das Gestell hierfür war sperrig, während die Ladezeiten über die Haushaltssteckdose zeitaufwendig waren. Der Plan von Volkswagen-Partner RWE, Tankstellen deutschlandweit mit dem

120 T2 Elektro, von denen nur wenige wirk- liche Käufer fanden. Noch 1980 bot Volks- wagen das Modell in einem Großversuch in Berlin zu Sonderleasingkonditionen an. Je 16 Kastenwagen und Busse sowie 8 Pritschen- wagen kamen ab 1980 zum Einsatz und die Nutzer verpflichteten sich, Volkswagen die Möglichkeit zur Datenerhebung zu geben. Ein Jahr zuvor hatten die Wolfsburger das Modell schon in die USA exportiert. Zehn Fahrzeuge verließen die Werkshallen in Rich- tung Tennessee, wo die Kombis bei der Ten- nessee Valley Authority eingesetzt wurden, einem durch Wasserkraft Strom produzieren- dem Unternehmen. Hinzu kamen Fahrzeuge als Besucher- shuttle für das Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Dort lief sowohl ein elektrischer als auch ein hybrider T2. Später holte Volkswagen die Fahrzeuge zurück und der Stromer durfte in Bad Harzburg fußlahme

botene Serien-T2-Elektro bot sogar eine Hei- zung. Benzinbetrieben zwar, aber Volkswagen wollte den Kunden die Elektromobilität nicht durch mangelnden Komfort vergraulen. Auch der Wechsel des Akkus wurde opti- miert. Gegen Ende der 70er sorgte eine Hy- draulik für einen vereinfachten Austausch der entladenen Akkuwanne. Zuvor musste diese noch per Hand unter die Ladefläche gescho- ben werden. Bleibt noch zu erwähnen, dass der T2 Elektro im Laufe der Jahre sogar die optischen Änderungen der Serie erfuhr. So sind spätere Modelle als T2b erhältlich gewe- sen, erkennbar an der geänderten Front und den vergrößerten Rückleuchten. Nur 120 Exemplare Zum Zeitpunkt seines Stapellaufs erschien das Gebotene den Kunden aber wenig verlo- ckend. So baute Volkswagen über einen Zeit- raum von rund sieben Jahren nur insgesamt

Für die Heizung griff VW auf eine mit Benzin betriebene Zusatzheizung zurück

Auch in Amerika konnte Volkswagen mit dem Elektro-T2 Punkte sammeln. Einige Fahrzeuge fuhren mehrere Jahre bei einem Wasserversorger

Stummer Zeuge: So richtig viele Stunden war der T2 Elektro nicht im Einsatz

Mit der Stromtech- nik war der Motorraum ausgefüllt

Ladestecker nach EU-Norm? Fehlanzeige, beim T2 Elektro verbaute VW, was gerade passte

Am Heck gibt es eine externe Lademöglichkeit

AUTO CLASSIC 4/2022

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