PORTRAIT | Mercedes-Benz G-Klasse Cabrio (1987)
Für die Streitkräfte in Singapur fertigte Daimler einst eine ganz offene Version des G-Modells. Heute sind alle Fahrzeuge zurück in Deutschland und warten auf einen neuen Marschbefehl Text: Simon Buchholz X Fotos: Gudrun Muschalla
W ohl so ziemlich jeder, der in den letzten 30 Jahren Dienst bei der Bundeswehr tat, dürfte Kontakt mit dem „Wolf“ gehabt haben. Nicht das haarige Wesen aus dem Wald, sondern der gleich- namige Allrounder aus Blech. Seit Mitte der 1980er-Jahre lieferte Mercedes-Benz Tausen- de leichter Geländewagen auf Basis seiner be- liebten G-Klasse an die Streitkräfte. Die Stuttgarter hatten die Ausschreibung für den Nachfolger des Iltis und des Typ 181 gewonnen. Der Name für die militärische G- Version war das Ergebnis einer internen Ab- stimmung. Bis heute hat er sich gehalten. Zu- nächst war die G-Klasse in der Bundeswehr
die USA einige dieser Fahrzeuge, die durch das US Special Operations Command (US- SOCOM) genutzt wurden und auch bei den U.S. Marines unter dem Namen „Interim Fast Attack Vehicle“ (IFAV) Verwendung fanden. Weitere Nutzer sind zum Beispiel Argentinien, Ägypten, Australien, Malaysia oder Singapur. Sonderversion als Panzerjäger Die Version für Singapur sorgt für besonde- res Aufsehen, denn sie gibt sich puristisch wie kaum ein anderes G-Modell. Die ursprüngli- che Aufgabe für das Modell war der Abschuss von Panzern. Dafür war das rückstoßfreie Ge- schütz M40 auf einer Ladefläche montiert,
als Führungs- und Verbindungsfahrzeug vor- gesehen. Schnell wurden aber viele weitere Varianten eingeführt, da sich die Plattform aufgrund der hohen Mobilität im Gelände, der kompakten Maße und der Luftverladebar- keit als extrem vielseitig erwies. So wird die G-Klasse unter anderem als Trägerfahrzeug für einen Mörser eingesetzt, als Träger für die Panzerabwehrrakete Milan oder als Sanitäts- fahrzeug. Neben der breiten Nutzung innerhalb der Bundeswehr kauften auch zahlreiche ande- re Nationen die G-Klasse in verschiedens- ten Versionen für ihr Streitkräfte. Neben vie- len europäischen Kunden beschafften sogar
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