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Perfekte Rundumsicht: Dank großzügiger Verglasung behält man im TTS stets den Überblick.
großzügig verglaste Innenraum. Tachometer, Drehzahlmesser ohne roten Bereich und eine Tankanzeige, fertig. Abgesehen vom Dreispei- chenlenkrad gibt es wenig Racer-Bling-Bling. Die Sitze wiederum sind geradezu bequem, wenn auch nicht allzu stützend. Hinter dem Lenkrad fühlt man sich ein wenig obenauf. Die Pedale sind weit auseinander, was Schalt- vorgänge per Hacke-Spitze unmöglich macht, es sei denn, man kann die Knöchel in einem unnatürlichen Winkel bewegen. Stop and Go wird zur Qual Beim Starten ist Vorsicht geboten: Ein paar Gasstöße zu viel, und die Kiste säuft ab. Wenn er dann läuft, lässt der Motor keinen Zweifel daran, dass er hochsensibel ist. Gurgelnde Stöße im Leerlauf weichen einem kehligen Brüllen während der Fahrt. Auf keinen Fall ist dies ein leises Auto. Und für den Stau ist ein TTS auch nicht gedacht. Der Mangel an Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen sorgt dafür, dass das Anfahren im Stop-and-Go- Verkehr zum Glücksspiel wird. Einmal auf der Autobahn, die aus Lissa- bon herausführt, überrascht der TTS dagegen gewaltig. Der kleine Vierzylinder läuft zwar immer noch laut, aber dabei plötzlich turbi- nengleich sanft. Wir erreichen die Gegend um Sintra, wo einst Bergrennen und Prüfun- gen der Rallye Portugal ausgetragen wur- den. Eine Serpentinen-Hölle ganz nach dem Geschmack des NSU. Erfreut stellen wir fest, dass sich die Zahnstangenlenkung angenehm progressiv statt furchtbar vage anfühlt (Vor- urteile können eine schlimme Sache sein). Mit leichtem Untersteuern lenkt der kleine TTS ein, schluckt dabei die Unebenheiten gut weg, ohne unruhig zu werden oder gar zu springen und auszubrechen. Dieses souveräne Hand- ling entspannt uns allmählich und macht die Bilder alter TTS vergessen, die, am Limit be- wegt, ausnahmslos auf drei, manchmal sogar auf zwei Rädern ums Eck fliegen. Doppelscheinwerfer als Markenzeichen Rückblickend stellt der TTS die letzte Ent- wicklungsstufe einer Reihe von Heckmotor- Modellen dar, die bis zum Ende 1961 einge- führten Prinz 4 zurückreicht. Dieser war ein braver 600-Kubik-Alltagswagen mit luftge- kühltem Zweizylinder direkt über der Hin- terachse. Ein Jahr später ergänzte NSU das Programm um eine Reihe von Vierzylinder- Modellen, welche die gleiche Karosserie, aber einen verlängerten Radstand aufwiesen so- wie eine überarbeitete Front- und Heckpar- tie. Diese Modelle verfügten über eine neue Vierzylinder-Einheit, die um 45 Grad nach hinten geneigt und ebenfalls luftgekühlt war. Dieser Leichtmetall-Motor mit oben liegen- der Nockenwelle verwendete eine Kurbelwel- le mit fünf Hauptlagern und war bekannt für seine Drehfreudigkeit. Der 1000 TT folgte 1965, eine Hubraum- erhöhung auf 1085 ccm ermöglichte eine
5&$)/*4$)&%"5&/ Hersteller
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Modell/Ausführung TTS Karosserie
2-türige Limousine mit 2–4 Sitzplätzen, selbsttragende Ganzstahlkarosserien Benziner, R4, hinten quer und nach rückwärts zur Seite geneigt, luftgekühlt, zwei Solex-Doppelfallstromvergaser
Motor
Hubraum (ccm) Leistung (PS)
996
70 bei 6150 U/min Drehmoment (Nm) 83 bei 5500 U/min Getriebe 4-gang manuell Antrieb Heck Fahrwerk vorn
Doppel-Querlenker, Schrau- benfedern, Querstabilisator, hydraulische Stoßdämpfer Schräglenker, Schraubenfedern, hydraulische Stoßdämpfer, Gummi-Zusatzfedern 135/145 SR 13 oder 145 SR 12 (nur für Hinterräder) / 4 ½ J x 13
Fahrwerk hinten
Reifen/Felgen
Bremsen v/h
Scheiben / Trommeln
Höchstgeschwindigkeit von 148 km/h. Als Erkennungsmerkmale trug der TT Doppel- scheinwerfer einen schwarzen Streifen mit der Aufschrift „NSU Prinz 1000“ und ein verchromtes TT-Emblem am Heck. 1969 gab es eine weitere Hubraumerhöhung auf 1177 ccm für den 1200 TT, der unter ande- rem steifere Ventilfedern und Doppelverga- ser besaß, was gut für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 13 Sekunden und 161 km/h Höchstgeschwindigkeit war. Zu die-
0–100 km/h (Sek.) 13 Vmax (km/h) 160 L x B x H (mm)
3.793 x 1.490 x 1.364
Gewicht leer (kg) 700 Verbrauch (l/100 km) 12 (Super) Bauzeit (Modell) 1967–1971 Stückzahl (Modell) 2402 Neupreis (DM)
7.500 (1967), 8.000 (1970) 0 (1970)
Marktwerte (Euro) Zustand
2: 28.800, 3: 19.600, 4: 13.000
Tacho, Drehzahlmesser, Tankanzeige. Viel mehr Informationen hat das Cockpit nicht zu bieten. Die Pedale stehen weit auseinander.
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