PORTRAIT | Peugeot 604 (1975 – 1986)
Der Griff nach den STERNEN Immer wieder mal versuchten sich Butter-und-Brot-Marken am Aufstieg in die Oberklasse. Meist erfolglos, weil Design, Leistung oder Zielgruppe nicht passten. Auch Peugeot griff mit dem 604 nach den Stuttgarter Sternen. Vergebens. Übrig blieb ein französischer Sechszylinder-Exot Text: Michael Schäfer X Fotos: chilterngreen.de
A ls Valéry Giscard d’Estaing 1974 neu- er Staatspräsident Frankreichs wurde, bestand sein Fuhrpark überwiegend aus der in die Jahre gekommenen Citroën DS. Denn weder Renault noch Peugeot hatten vergleichbar repräsentative Limousinen. Al- lerdings befanden sich bei beiden neue Top-
modelle in der Entwicklung. Bei Renault der R30, bei Peugeot der 604. Beide hätten in Zusammenarbeit mit Vol- vo und deren 264 einen V8 bekommen sol- len. Doch die Ölkrise von 1973 sabotierte das Vorhaben. Plötzlich galten große Motoren als unzeitgemäße Säufer. Die hektische Lösung
„Methode Fallbeil“: Abhacken von zwei Zy- lindern, schnell und preiswert. Deshalb wurde die Kurbelwellenverzapfung nicht an einen V6 abgestimmt, wodurch ungleiche Zündwinkel entstanden, was bis zur Einführung einer ge- änderten Welle 1983 den legendär rauen Mo- torlauf des „PRV6“-Motors verursachte.
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