Auto Classic

Dezenter Hinweis: Der 1300er war ein Zwischen- schritt, am Ende der Bauzeit waren es 300 Kubik mehr.

Frischluftdisco: Mit einem Becker Europa ist man passend beschallt, manche verbauen auch moderne Hifi-Anlagen in historischem Gewand.

FAZIT Projekte sind im Markt im mittleren vierstelligen Bereich zu finden – doch wer nicht selber schrauben kann, der sollte sich ein besseres Fahrzeug su­ chen, los geht es zumeist in niedrigen fünfstelligen Regionen. Einen Kenner sollte man indes mitnehmen, der Käfer lud schon immer zum (Ver-)Basteln ein. Eine originale Substanz, vielleicht gar mit Matching Numbers – VW fertigt Ur­ kunden mit entsprechenden Daten aus – ist generell von Vorteil. Zu finden sind vor allem 1302er und 1303er, für rund 15.000 Euro ist der Tisch reich ge­ deckt, frühere Modelle, speziell aus den 1950er Jahren sind eher was für Spezia­ listen; hier sollte das Portemonnaie guuuuuut gefüllt sein ... 

Die Felgen stammen vom Porsche 356, sie messen 4,5J x 15, die Pneus haben die Dimen­ sion 165 R 15. Trennscheiben aus heutiger Sicht ...

KAUFBERATUNG

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VORTEILE: • Auch für Neulinge im Oldie-Thema ein guter Einstieg. Ein echter Open-Air-Klas- siker mit vier Sitzplätzen, problemloser

Ersatzteillage und guter Verfügbarkeit.

bis 2004 durch einen Sammler, der es wohl aus erster Hand hatte erwerben können, vorbildlich saniert, stand sich dann aber nur noch die

NACHTEILE: • Selbst in der 50 PS starken Vollfettstufe eher bedächtige Fahrleistungen. Verdeck liegt generell auf dem Heck. Rost als großer Feind, viele verbastelte Fahrzeuge im Markt, als spätes Baujahr keine Rarität. –

Reifen platt, was zu Standschäden führte. Das ist alles Schnee von gestern. Heu- te fährt, bremst und lenkt das Cabrio pro- blemlos, wobei minimale Modifikationen – wir reden hier von einem Auto aus dem Ahnendorp-Stall, das sei nicht vergessen – die Fahrbarkeit verbessern, nachdem Kat- ja unterwegs einmal Probleme hatte. „Wir haben dann den alten Zündverteiler ersetzt und auch die Benzinpumpe und die Verka- belung getauscht. Das Material hatte einfach sein Alter. Auch der Vergaser wurde über- holt. Seitdem ist Katja nicht mehr liegenge- blieben. Zumindest nicht wegen mechani- scher Defekte“, erzählt Michael, ohne näher auf einen leergefahrenen Tank einzugehen. Er ist ja Gentleman. Katja ist derweil in ihrem „Fußbodenfarbe- nen“ unterwegs, den Namen bekam der Käfer vom Herrn Papa verpasst. „Als der das ers- te Mal vor dem Cabrio stand, meinte er nur, dass die Fußböden damals in den 1960er- Jahren auch so eine Farbe gehabt hätten. Und zack! Das blieb dann hängen.“ Den Käfer selbst scheint der Name nicht zu stören – wie er sich auch am neuen Antrieb nicht stört, zog doch im Spätwinter 2025 ein 356er-Aggregat im Heck ein. Am Ende des Hefts gehen wir noch kurz auf diese Thematik ein, die an der Quintessenz eines offenen Käfers nichts än- dert. Die sieht man auf Doppelseite 24/25 in Szene gesetzt: „Wir haben hier am Nieder- rhein so viele schöne Strecken! “ Sie setzt die Sonnenbrille auf, und rollt durch die Allee: Die Haare im Wind, im Gesicht ein Lächeln voller Frühling …

Der Fußbodenfarbene: Den Namen bekam der Käfer vom Herrn Papa verpasst, unter Ver­ weis auf die Fußböden der 1960er Jahre. Den Käfer selbst scheint der Name nicht zu stören.

AUTO CLASSIC 3/2025

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