erstmals seine Kenntnisse aus dem Windkanal ein und erschafft einen Siegertypen. Getoppt noch vom D-Type, der ab 1955 mit seinem genieteten Flugzeugrumpf ohne Flügel einer der erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten werden wird. Seine Konstruktionsmerkmale und die Linienführung übernimmt Sayer beim Auftrag, einen Seriensportwagen für die 1960er Jahre zu entwerfen: den E-Type. Sei- nem aerodynamischen Pragmatismus folgend, aber immer mit einem Sinn für Ästhetik ver- bunden, entsteht ein Wagen, der bei seinem Debüt 1961 Ekstase beim Publikum und Sor- genfalten bei der Konkurrenz auslöst – beim tropfenförmigen Fixed-Head-Coupé mit sei- nen perfekten Proportionen noch etwas mehr als beim Roadster. Das Modell bedeutet für Jaguar den finalen Durchbruch auf dem Welt- markt. 1962 steigen die Verkäufe in Deutsch- land um 50 Prozent an – Dank E-Type und der Mk.II-Limousine. Dabei ist der E-Type alles andere als ein Blender: Unter dem selbsttragenden Blech sitzt
der im Motorsport erprobte Reihensechszylin- der mit 3,8 Litern, Alu-Zylinderkopf und zwei oben liegenden Nockenwellen. Hinzu kommt eine aufwendige Einzelradaufhängung mit Scheibenbremsen rundum. Im Bereich Fahr- leistungen kann dem in Großbritannien nur noch der Aston Martin DB4 Paroli bieten – zum doppelten Preis, mit einem Plattformrahmen aus Stahl und Starrachse im Heck! Kurioser- weise ist der E-Type in der Produk- tion sogar zwei Pfund billiger als sein Vorgänger XK150.
Auch aufgrund des von Hersteller Moss zuge- kauften Getriebes. Diese störrische
Weniger ist mehr: (ein) unauffälliger Außen- spiegel. Nüchtern: Auf der Kofferraumklappe der 3,8-Liter-Model- le prangt lediglich der Herstellername.
und schwergän- gige Transmis- sion passt eher zu einem Nutz- fahrzeug, was sie zum einzig gravierenden
AUTO CLASSIC 3/2025
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