Auto Classic

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künftige MGs werden gestrichen. Außerdem wird kein anderes Konzernmodell mehr bei MG in Abingdon gefertigt, was beispielsweise beim Austin-Healey der Fall war. Stokes hun- gert damit MG sukzessive aus. Mit dem Mut der Verzweiflung und beschränkten finanziel- len Mitteln nehmen sich die MG-Ingenieure der weiter verschärften US-Sicherheitsbe- stimmungen an: Das „Gummiboot“ entsteht, mit wuchtigen und schweren Stoßfängern aus PU-Kunststoff an Bug und Heck. Zusätzlich muss der Wagen für neue Vorgaben über die Mindesthöhe von Scheinwerfern auch höher gesetzt werden – mit betrüblichen Folgen für das Fahrverhalten. Ist der B schon technisch ein inzwischen antiquierter Geselle, so geben ihm die Modifikationen optisch und fahrdyna- misch den Rest. Leistet der europäische Mo- tor wegen neuer Abgasgrenzwerte nur noch 82 PS, kommt der Kat-Motor für Kalifornien auf lediglich 65 PS. Der gefährlich wankende Koloss British Leyland, seit 1975 wegen seiner desolaten Finanzsituation unter staatlicher Verwal- tung, will 1979 mit dem neuen Chef Michael Edwardes einen harten Konsolidierungskurs einschlagen. Es soll nur noch eine Sportwa- genmarke fortgeführt werden – und das ist Triumph, um für das neue TR7 Cabrio die innerbetriebliche Konkurrenz auszumerzen. Ungeachtet der Tatsache, dass eine unbeirr- bare Schar von Enthusiasten vom MGB nicht lassen will: Fast 20.000 Stück werden im sel- ben Jahr von ihm verkauft! Trotzdem ver- kündet Edwardes im September die Schlie- ßung des MG-Werkes und die Einstellung des B zum Herbst 1980. Dem zutiefst frustrier- ten MG-Management bleibt nur noch eines übrig: Der letzten Charge von 1000 Stück ihres Bestsellers einen würdevollen Abschied zu bereiten. Das auf 420 Roadster und 580 Coupés begrenzte Sondermodell „Limited Edition“ ist der traurige Schlusspunkt im dramatischen Kampf zwischen MG und BL. Während das Coupé werksseitig nur in „Pew- ter Metallic“ (Zinnsilber) vom Band rollt, leuchtet der Roadster in „Bronze Metallic“ wie ein kalifornischer Sonnenuntergang. Wei- tere Unterschiede zum Standardmodell: ein tiefer angesetzter Frontspoiler, farblich abge-

Motor vorne, Antrieb hinten: Der MGB verkör- pert mit seiner robusten Technik und formschönen Erscheinung klassische Brit-Roadster-Tradition.

5&$)/*4$)&%"5&/ Hersteller .( #SJUJTI-FZMBOE  "CJOHEPO(SP’CSJUBOOJFO Modell/Ausführung B Tourer „Limited Edition“ Karosserie 2-türige, zweisitzige, selbsttragende Roadster- Karosserie aus Stahl Motor Benziner, R4, vorne längs, wassergekühlt, zwei SU-Vergaser Hubraum (ccm) 1.798 Leistung (PS) 82 bei 5.250/min Drehmoment (Nm) 139 bei 2.500/min Getriebe 4-Gang manuell mit Overdrive Antrieb Heck Fahrwerk vorn Einzelradaufhängung an Dreiecksquerlenkern mit

Erinnern an alte Zeiten: Heckleuchten mit gotischem Spitzbogen.

Schraubenfedern und Hebel- stoßdämpfern, Stabilisator, Zahnstangenlenkung Starrachse an halbelliptischen Blattfedern mit Hebelstoß- dämpfern und Stabilisator 185/70 R 14 auf 5J x 14-Leichtmetallfelgen

Fahrwerk hinten

Reifen/Felgen

Kunststoff statt Schrumpflack: Armaturen- träger der letzten B-Baureihe.

Bremsen v/h

Scheiben / Trommeln

0–100 km/h (Sek.) ca. 12,5 Vmax (km/h) 169 L x B x H (mm) 1.022 Verbrauch (l/100 km) ca. 10 Bauzeit (Modell) Gewicht leer (kg)

4.019 x 1.516 x 1.292

1980 (nur „Limited Edition“) Stückzahl (Modell) 1.000 (420 Tourer & 580 GT) Neupreis (DM) 6.108 Marktwerte (Euro) Zustand 2: 13.200, 3: 9.000, 4: 5.300

Andreas Laake sagt über die Optik des „Gummi- boots“: „Wenn man in ihm sitzt, sieht man die dicken Stoßfänger ja nicht.“



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