TOP TEN | 50 Jahre BMW 3er (E21)
Mit mehr als 20 Millionen Einheiten in sieben Generationen platziert sich der BMW 3er in der Premium-Mittelklasse heute weltweit auf der Pole-Position. Eine Bestseller-Karriere, die im Juni 1975 begann. Damals, als der erste 3er (E21) mit bürgerlichen Konventionen brach, den Markt und den Motorsport aufmischte und im TV-Kultkrimi „Derrick“ mit Harry zum nächsten Tatort sprintete. Wir zeigen die Top Ten der tollsten E21-Typen. Text: Wolfram Nickel Fotos: BMW AG Münchner ERFOLGSM
Auch ein Stardesigner kann polarisieren. Der Franzose Paul Bracq – von 1970 bis 1974 Design-Direktor bei BMW und im Jahr 1972 gefeiert für die Formen des keilförmigen Turbo Concepts und den 5er (E28) – zeichnete auch für den ers- ten 3er verantwortlich. Die Fachwelt war voll des Lobs, was die markentypische Front des E21 betrifft. Auch die Seiten- ansicht überzeugte mit ihrem leicht hochgezogenen Heck und der Sicke-Linie entlang der Flanke, die dem ersten 3er Charakter verleiht. Aber dieses Hinterteil! Eine große, blanke Blechpartie zwischen den Schlussleuchten irritierte die Kun- den und forderte die Kritiker heraus. „Nacktarsch“, kommen- tierten manche Medien bissig das kahle Heck, bei dem auch die ungewohnte tiefe Positionierung des Nummernschilds missfiel. Paul Bracq war bereits zu Peugeot gewechselt, als der 3er seine Premiere feierte. Aber nur wenige Monate nach Produktionsstart des E21 bedeckte die BMW-Designabtei- lung die nackte Heckpartie mit einer schwarzen Kunststoff- blende, die im Zubehörhandel zum gefragtesten Nachrüst- artikel avancierte. So verschwanden die „nackten“ BMW 3er rekordverdächtig schnell aus dem Straßenbild, heute gleicht die Suche nach einem frühen E21 ohne Kunststoffblende fast der Jagd nach einem Einhorn. Der „Nacktarsch“
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