Auto Classic

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Baujahr 1979: silbernes 504 Coupé. So einen hätte man heute auch gerne!





Coupé von 1979 präsentiert stolz sein makel- loses Velours-Interieur. Der Tacho des Vierzy- lindermodells mit Automatik zeigt nur 699 km an. Einen riesigen 504 Kombi hat Doreau auch, mit drei Sitzreihen in betörendem Blau. Eine 104-ZS-Karosserie ist noch in Arbeit und war- tet auf einen neuen Motorblock samt Getriebe. Gleiches gilt für einen betagten 403. Jedes Auto wird bewegt Jedes einzelne Auto wird alle zwei Wochen bewegt, wenn die Bedingungen es zulassen. Doreau ist penibel, aber nicht besessen: Wenn er keine Wahl hat, fährt er auch mal im Regen, bevorzugt aber bei schönem Wetter. Oben wie unten, es gibt kein einziges Auto, von dessen Radkästen, Türfächern oder Motorraum man nicht essen könnte. Von 2000 an hat Doreau als technischer Berater gearbeitet. In dieser Funktion tauch-

te er mutig in die Elektronik eines Autos ein, wenn es Probleme gab, an denen andere scheiterten. Dann fand er die Ursache. Seine Methode orientiert sich dabei näher an den Mikrofilmen seiner Jugend als an den Mikro- prozessoren von heute. Wohlgemerkt, Doreau begnügt sich nicht damit, Autos anzuhäufen. Im Laufe der Jahre hat er obendrein einen Teileschatz angesammelt, um den ihn l’Aven- ture Peugeot (die Werkssammlung in So- chaux) beneiden würde. Neben Coupé-Wind- schutzscheiben finden sich neue Stahlfelgen, verchromte Rückspiegel und Dutzende Öl- filter, Scheibenwischerblätter und Türdich- tungen. Auch einen Waschwasserbehälter für den 604 besitzt er, Besonderheit: „Der ist am rechten Kotflügel montiert, wo er von Kiesel- steinen durchlöchert wird“, doziert Doreau. Die sechsstelligen Teilenummern kennt er auswendig: „Ein Überbleibsel aus der Zeit, als

ich für die tägliche Ersatzteilbestel- lung der Werkstatt zuständig war. Ich habe etwa 3000 davon im Kopf ge- speichert!“ Absurde Teilekosten Dieses ganze Wissen braucht Doreau für seine Mission. Egal welches Mo- dell, die Vorgehensweise ist immer dieselbe: Er sucht das Exemplar mit der geringsten Laufleistung und dem besten Pflegezustand, das er finden kann. Dann zerlegt er es bis auf die nackte Karosserie, schrubbt es sauber und baut das Auto dann ak- ribisch mit reparierten, renovierten, neu beschichteten oder lackierten Komponenten wieder zusammen, falls diese nicht einfach durch Neuteile ersetzt werden.



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