Auto Classic

Auch nach sechs Jahrzehnten wirkt der Ro 80 dank des zeitlosen Designs von Claus Luthe noch modern. Dieses tolle Exemplar ist im Museum PS.SPEICHER in Einbeck zu bewundern.*

Z unächst ein Exkurs in die Modellge- schichte: Im August 1967 wird der NSU Ro 80 der Fachpresse vorgestellt. Sie applaudiert dem futuristischen Wagen, eben- so das Publikum auf der IAA 1967. Ein großer Sprung für die Marke NSU, auch preislich: Mit anfangs 14.150 DM spielt der Ro 80 in der Liga eines Mercedes /8. Ein wenig erinnert das Schicksal des Ro 80 an das des VW Phaeton über drei Jahrzehn- te später: Ein Auto, vollgestopft mit höchster Ingenieurskunst, doch mit dem falschen Mar-

fleißig, das maximale Drehmoment von 162 Newtonmeter steht ab 4.500 Touren parat. Untenherum wirkt der Motor eher schlapp. Um diesen Umstand zu kaschieren, verbaut NSU ein sogenanntes „Selektiv-Automatikge- triebe“. Im Fußraum gibt es nur zwei Peda- le, schalten muss der Fahrer aber selbst. Der Kupplungsvorgang erfolgt durch Berührung des Schalthebels. Drei Gänge gibt es: Zum An- fahren bis etwa 75 km/h, für den Alltag bis 125 km/h und für schnelle Fahrt bis zur Höchstge- schwindigkeit von 180 km/h. Eine Servo-

kenlogo. Als weitere Parallele gab es beide stets nur als viertürige Limousine mit Stufen- heck. Viele NSU-Kunden überfordert der gro- ße Schritt vom 1200 zum 4,78 Meter langen Ro 80, Fahrer anderer Marken fremdeln mit dem modernen Design, dem ungewohnten Antrieb und dem Namen NSU. Herzstück des Wagens ist ein Zweischei- ben-Kreiskolbenmotor namens KKM 612. Das Konzept dahinter (stark vereinfacht): Drehen statt Stampfen. Der KKM 612 leistet 115 PS bei 5.500 U/min. Gedreht werden will der Wankel

AUTO CLASSIC 3/2025

*Infos zu Anreise und Öffnungszeiten: www.ps-speicher.de. Wir danken für die freundliche Unterstützung.

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