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Schau mir in die Augen! Ältere erinnern sich an den Wagen – und ihre Kindheit.
eis der Firma Caers of Mol verwendet; er blieb auf Jahrzehnte im Einsatz. Eis verkaufen? Das geht auch heute noch, die mit Landstrom betriebene Kühlanlage wurde revidiert. Sie funktioniert wieder einwandfrei, wie Raoul betont, der sein Wägelchen schon oft genug auf Messen oder Treffen so einzuset- zen vermochte, wie es 1962 beabsichtigt war und wie es durch die passenden Bemalungen verdeutlicht wurde. „Die Bilder sind noch ori- ginal, wie auch der Lack auf dem Dach“, freut sich Raoul. Und auch die Gläser oder die Glo- cken über dem erhöhten Fahrersitz, mit denen die Ankunft des belgischen „Glacier Express“ angekündigt wurde, sind noch original; das fe- sche Geläut wurde natürlich ebenfalls saniert. An dieses erinnert sich auch so mancher Zeit- genosse der 60er Jahre, Raoul kann von zahl- reichen Begegnungen berichten: Selbst gestan- dene Männer bekommen beim Blick auf dieses unschuldige Vehikel, das an klebrige Finger und sommerliche Kindertage voller vanilliger oder schokoladiger Süße im Mund erinnert, einen feuchten Glanz in die Augen. Warum denn kein Bulli …? Einen solchen Glanz hat auch Raoul, blickt er auf seinen extravaganten Liebling, der in Sa- chen Exklusivität jeden Rometsch oder Heb- müller in den Schatten stellt. „Nach 14 Jahren Geduld endlich diesen Eiswagen fahren zu dürfen, das ist ein wunderbares Gefühl“, meint der in der Szene für seine veritable Sammlung bekannte VW-Fan aus Alken in der belgischen Provinz Limburg. Einzig auf die Frage, welches Detail des Fahrzeugs – er nennt es „Bellecke“, wie schon Anfang der 1960er Jahre mit Bezug aufs verheißungsvolle Eis-Geläut auf die Dach- haube gepinselt wurde – ihm selbst am besten gefällt, kann er nicht direkt antworten. Er entert deshalb kurz den Fahrersitz, lässt den Blick schweifen: „Die schönen Armaturen vielleicht mit dem Tacho und der Uhr?“ Er hält kurz inne. „Oder die Hauben?“ Schlussendlich ist es jedoch eine klare Sache: „Das ganze Kon- zept ist es, was mich so begeistert und von An- fang an so begeistert hat.“ Er grinst derweil se- lig und zufrieden – wie ein Steppke, der just die letzte Kugel zu ergattern vermochte, um das Bild noch einmal aufzunehmen. „In meinem Fall wäre das eine ordentliche Portion Dambla- che, das ist Vanille mit Schokolade und Schlag- sahne, meine Lieblingssorte“, verrät Raoul, und lässt noch einmal die Glocken über der Fahrer- tür klingeln. Echte Männer werden eben nie- mals erwachsen. Und das ist auch gut so!
So weit wie möglich wurden originale Details gerettet, auch die Bemalung konnte auf diese Weise erhalten werden.
Die Technik wie auch der originale Brezel-Motor wurden revidiert und fit gemacht.
Besonders spektakulär sind die riesigen Fens- terflächen! Die Seitenscheiben sind klappbar, die runden Eckscheiben entsprechen dem Zeitgeschmack der frühen 1960er Jahre.
Valkenaers baute wohl vier Exemplare, doch nur einer ist noch bekannt.
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