RÜCKBLICK | Bremen Classic Motorshow
„Der fährt sich brachial!“ Sierra-Helge am Turbomotor seines RS. Antidröhnmatten? Fehlanzeige.
Unbeschädigtes Bodykit: so nur noch ganz selten zu finden. Meist sind die Radhäuser ausgeschnitten, was zu Wellenbildung führt.
Sportlich, leistungsstark und ikonisch verehrt. Dieser gemeinsame Nenner verbindet drei junge Klassiker, die es am Stand von Marktspezialist Classic Data auf der Bremen Classic Motorshow zu bewundern gab: einen Mercedes SL 60 AMG, einen BMW M3 GT sowie einen Ford Sierra RS Cosworth. Text und Fotos: Gerrit Reichel SHOW STARS
E in echter Cossi! So durchfährt es wohl jeden Petrolhead beim Anblick des Fahrzeugs in Halle 6: Der steht da einfach so, als wäre es das Normalste auf der Welt. Nebendran lehnt ein zufriedener Sierra-Helge, so kennt man den Besitzer des weißen Schmuckstücks in der Ford-Sze- ne. Wer sich blamieren will, fragt einfach mal nach dem Baujahr. „Alle 1er Cosworth sind 1986 gebaut“, referiert Helge freund- lich. Mit ein bisschen Zeit kann man sich anschließend die ganze Story anhören. Aus- schnitt: „Gegenüber dem normalen Sierra ist der Cosworth in 91 Punkten verändert. Die Innenausstattung mit diesem Muster zum Beispiel hat nur er. Die Bremsen und die 15-Zoll-Alu-Räder wurden ebenfalls
Druckvoll aus dem Keller Eine ganz andere Art der Leistungsentfal- tung, nämlich druckvoll aus dem Keller, er- wartet den Fahrer des nächsten Autos, ein Mercedes SL 60 AMG aus dem Besitz der Firma Nordstern Classic. Spoiler: Es ist kein Zwölfzylinder. Stattdessen ist ein V8 verbaut. „Das Auto war ursprünglich ein normaler SL 500. Dieser ist dann zum japanischen Able- ger von AMG verschifft worden, wo man ihn
für dieses Auto konzipiert. Außerdem Ent- fall aller Antidröhnmatten. Bei Autobahn- geschwindigkeit ist er echt sehr laut.“ Nicht weniger spannend ist die Vita von Helges Cossi. „Erstbesitzerin war eine Zahnärztin aus Bochum, die ist damit 80.000 Kilometer gefahren. Ich habe ihn von einem Samm- ler, der ihn nach einer Motorrevision nicht mehr richtig ans Laufen gekriegt hat. Wie sich herausstellte, war die Einlassnocken-
welle um einen Zahn verdreht. Seit dieser Fehler behoben ist, läuft er perfekt“, strahlt Sierra- Helge und ergänzt schelmisch: „Wenn bei 3.000 Touren der La- der kommt, dann mit Macht. Das musst du einkalkulieren.“
Für den Fotobeweis ohne Abdeckung: Ja, es ist ein V8.
Gib’s mir, Baby:
Vielversprechen- de AMG- Tachoskala bis 300 km/h.
Hat Grund zum Strahlen: Nordstern- Chef Jörg Kaufmann am SL 60 AMG.
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