Ü ber die Identität des neuen Besit- zers breitet das britische Auktions- haus RM Sotheby’s dezent den Mantel des Schweigens. Wer die Person auch sein mag, sie verfügt in jedem Fall über ausreichende Mittel, um diesen le- gendären Rennwagen zu ersteigern: einen Mercedes-Benz Silberpfeil, Typ W 196 R, aus dem Jahre 1954. Kaufsumme: 51,155 Millionen Euro. Damit ist der Mercedes mit der Fahrgestellnummer 00009/54 nun offiziell der wertvollste Grand-Prix-Renn- wagen der Welt. AutoClassic erklärt die wichtigsten technischen Details. 1 Windschutzscheibe: Beim Rennen in Monza 1955 zerschmettert ein aufgewir- belter Stein das Glas. Stirling Moss muss die Scheibe daraufhin in der Box wechseln lassen, was ihn in seiner Position zurück- wirft. Während seiner Aufholjagd fährt er die schnellste Runde des Rennens. 2 Innenliegende Trommelbremsen: Bewirken, dass die Räder weniger unge- federte Masse aufnehmen müssen, was der Stabilität des Wagens zugutekommt. 3 Desmodromische Ventilsteuerung: Für hohe Drehzahlen jenseits von 9.000 U/Min. Die Auf- und Abbewegung der Ventile wird mechanisch erzwungen. Die sonst üblichen Ventilfedern konnten damals derart hohe Drehzahlen nicht gewährleisten.
5
3
4
2
4 Kraftstoffeinspritzung: 1955 eine hochmoderne Tech- nik im Automobilbau. Versorgt den Motor effizient mit der benö- tigten Kraftstoffmenge und ermög- licht eine gleichmäßige Verteilung des Gemisches in den Zylindern. 5 Zur Seite geneigter Motor: Die Einbauweise des 2,5-Liter-Reihenacht- zylinders ermöglicht eine insgesamt fla- chere Gestaltung der Karosserie. 6 Schnellverschlüsse: Die Räder las- sen sich mit wenigen Handgriffen wech- seln. Schon damals zählte im Rennen jede Sekunde.
9
Made with FlippingBook flipbook maker