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Heute erlebt

guineische Arbeitswei- se gewöhnen und mich stückweise von schweize- rischer Perfektion und Ef- fizienz lösen.

3D-Druck statt Ersatzteilsuche

Nachdem ich hier ange- kommen war, machte ich mich wenige Tage später daran, den mitgebrachten

3D-Drucker zu installieren. Beim ersten Anlauf kam ich nicht weit, da ich feststellen musste, dass auf unserem Solarstrom- netz keine Erdung ausgebaut war. Diese hatten wir kurzer- hand nachrüsten lassen und so konnte ich schon bald starten. Nun lehre ich einen Mechaniker-Ausbildner, den 3D-Drucker zu betreiben. Das Ziel ist, dass wir damit defekte Kunststoff- teile, z.B. von Landmaschinen, einfach nachdrucken können. Denn Ersatzteile zu besorgen, erweist sich als schwierig hier. Erste Versuche sind bereits gelungen, eine kleine Rolle für ei- nen kleinen Mähdrescher können wir nun ersetzen. Hängematte & Stromausfall Nach der Arbeit (um 14.00 Uhr) gönne ich mir gerne eine Auszeit in der Hängematte. Den Rest des Nachmittags verbrin- ge ich mit der Planung von Projekten, zum Teil auch von eigenen, oder mit Arbeiten im Haus, wenn zum Beispiel das Licht aufs Neue aussteigt. Am Wochenende machen wir oft einen Ausflug oder gehen zusammen mit anderen Guineern uns beim Fuss- oder Basketball austoben. Zu empfehlen ist solch ein Einsatz gewiss. Bereits in dieser kurzen Zeit hat sich mein Horizont enorm erweitert, und ich habe viel dazugelernt: sei es über die Kultur oder bei praktischen Dingen bei der Arbeit, wenn es mit den vorhan- denen Mitteln eine Lösung zu suchen gilt. Darüber hinaus wird mir auf neue Weise bewusst, wie privilegiert wir in der Schweiz sind. So ist der Zuspruch, abgeleitet aus 1. Mose 12,2 aus mei- ner Perspektive passend für meinen Einsatz, wenn Gott sagt: «Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.»

Du sollst ein Segen sein

Falscher Name, echte Begegnung «Matteo, Matteo» rufen mir die Kinder zu. Eigentlich heis- se ich Yannic und werde, wenn ich nicht verwechselt werde, mit «Bonjour Yannic» oder «Bonjour Maître» begrüsst; ge- folgt von gegenseitigem «Ça va, vous allez bien?». Ich weile in Kissidougou, einer grösseren Stadt in Guinea.

Zwischen Schrau- benschlüssel und Sprachbarriere Während 3 Monaten unter- stütze ich hier die Ausbil- dung von Landmaschinen- und Automechanikern. Konkret konstruiere ich mit drei Lernenden einen Aufsatz für den Traktor, um Löcher in den Boden zu bohren. Diese werden genutzt, um beispielsweise Zäune zu errichten. Eine Herausforderung ist zu Beginn die Sprachbarri- ere gewesen, diese schliesst sich aber fortlaufend. Wei- ter musste ich mich an die

Yannic W. packte als Kurzzeiter an, im ProTIM2-2-2 Kissidougou (Guinea)

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