Aus dem Leben
per 30.06.25 FINANZPULS Die Ventilatoren laufen auf Hochtouren. Unserer Rückkeh- rer aus dem Tschad geniessen die «erfrischenden» 30 Grad. Uns hingegen fällt das Arbeiten bei diesen Temperaturen nicht so leicht. Bereits sind wir in der Jahresmitte angekommen. Aktuell sind CHF 1’315’000 an Spenden und Legaten ein- gegangen. Die Spenden liegen zu diesem Zeitpunkt ca. 7% über dem Vorjahreswert, jedoch um 5% (CHF 60’000) tie- fer als der Fünfjahresschnitt. Dies ist insbesondere auf den Rückgang von Beiträgen für Expats zurückzuführen. Hat- ten wir vor einem Jahr noch ein grösseres Loch in den Pro- jektspenden, sind wir hier wieder im Mehrjahresschnitt un- terwegs. Aktuell intensivieren wir in unsere Partnerschaften insbesondere in Südostasien. So sind wir auf einen wesentli- chen Anstieg der Projektbeiträge angewiesen. Vom Spenden- ziel für eine ausgeglichene Rechnung sind erst 34% erreicht (im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 40%). Die Lega- te liegen mit CHF 80’000 (Vorjahr CHF 210’000) ebenfalls auf tieferem Niveau. Noch schwitzen wir in der Hitze und im Jonglieren der Bud- getbeiträge. Doch wir schauen vertrauensvoll und zuversicht- lich vorwärts. Wir sind gespannt, wie Gott uns auch dieses Jahr weiter versorgen wird. Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender, danken wir von Herzen für Ihre wertvolle Unter- stützung!
Wenn die anderen mich stärker machen! Mein damals fünf- jähriger Sohn, gera- de so gross, dass er knapp auf den Grill sah, zeigt auf ein
Stück Fleisch: «Gell Papi, das ist mein Fleisch?!» Mit grossen, leuchtenden Augen schaut er mich er- wartungsvoll an. In meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken: «Neeeiinn!» Eigentlich hatte ich für die Kids Würste geplant, die zwei Steaks waren für meine Frau und mich gedacht. Mein Gefühl war … ich kann es nicht richtig umschreiben: Unbarmher- zigkeit, Egoismus, Angst zu kurz zu kommen? Oder ein Gefühl der Sonderstellung, quasi: «Wer hat es verdient, wer hat bezahlt, wer ist hier der Chef?» Es war ein Gefühl, das mich erschreckt hat! Denn, wenn ich das schon bei meinem eigenen Sohn spü- re, wie bin ich dann gegenüber fremden Menschen? «Gemeinsam stärker» lautet das Jahresmotto 2025 bei SAM global. Ja, gern, wenn es mich stärker macht. Aber was, wenn es, wie Paulus schreibt, et- was anderes benötigt? «Weder Eigennutz noch Stre- ben nach Ehre sollen euer Handeln bestimmen. Im Gegenteil, seid bescheiden, achtet den anderen mehr als euch selbst. Denkt nicht an eueren eigenen Vor- teil, sondern habt das Wohl der anderen im Auge.» (Phil. 2,3-4) Natürlich habe ich mit meinem Sohn geteilt und du hättest sehen sollen, wie stolz er war, mit mir dafür seine Wurst zu teilen. Nebst dem praktischen Ler- nen braucht es, so bin ich überzeugt, auch eine neue Prägung: Kenne ich den Geschmack der Güte Got- tes wirklich? Ich wünsche es dir, denn darin erken- nen wir im Mitmenschen Söhne und Töchter, die mit leuchtenden Augen, begeistert und mit viel Leiden- schaft sagen: «Gell, das ist mein Stück Fleisch?!» Und das nervt nicht mehr, weil wir erfüllt sind von Liebe, Güte, Freude, Friede und Langmut. Gemein- sam stärker bedeutet für mich: Es geht nicht dar- um, mein Ziel zu erreichen, sondern das Geschenk eines wunderbaren Menschen zu erkennen und ihn zu sehen.
Peter Röthlisberger Co-Leiter Finanzen
Michi Dufner Leiter Kommunikation, Sensibilisierung und Mobilisierung
EINNAHMEN
SPENDENZIEL
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