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GEMEINSAM MIT EI

Raus aus der Komfortzone

Kindern zeigen, dass sie ge- liebt sind. Dafür bilden die Mitarbeitenden einheimi- sche Lehrpersonen wei- ter und haben selbst eine christliche Schule sowie ei- nen Kindergarten gegrün- det. Ich unterstütze das Team, indem ich zusammen mit zwei weiteren Kurzzeitern die Kinder der Teamfami- lien unterrichte. An dieser Aufgabe gefällt mir beson- ders, dass ich die Freiheit habe, die Lektionen flexi- bel zu gestalten und eige-

Mein Name ist Joana. Ich bin seit gut vier Monaten im Rah- men eines Kurzeinsatzes in Guinea. Ursprünglich bin ich ge- lernte Augenoptikerin, doch hier habe ich die Möglichkeit, in einem ganz anderen Bereich tätig zu sein. Eines Nachmittags sitze ich auf der Terrasse und esse ge- nüsslich die Mango, die ich vom Baum in unserem Gar- ten gepflückt habe. Plötzlich setzt der Regen ein und damit fällt auch der Strom in unserem Häuschen aus. Nicht wei- ter schlimm, denn das kann hier in Guinea öfters mal pas- sieren. Während der kräftige Regen auf das Vordach unserer kleinen Terrasse prasselt, blättert meine Mitbewohnerin in ihrem Notizbuch. Ich frage sie noch die letzten Pular-Wört- chen ab, bevor sie zu einer einheimischen Frau zum Sprach- unterricht geht. Auch ich mache mich auf zu meiner einhei- mischen Freundin, die in einem Coiffeursalon Haare flechtet und mir zeigt, wie das geht. Am Abend setzen wir uns zu unserer Nachbarin und unterhalten uns über Gott und die Welt. In solchen Momenten merke ich, wie gut es ist, hier zu sein, weil ich nicht nur beobachte, sondern mittendrin bin. Mittendrin in einer mir komplett fremden, neuen Welt. Ich bin froh, nicht allein hier zu sein, sondern gut eingebun- den in einem Team mit anderen, die ähnliche Erfahrungen wie ich machen, die mich in die Kultur einführen konnten und mir zeigten, wie alles hier funktioniert. Wir können uns über das austauschen, was uns bewegt, was uns begeistert und uns herausfordert. Wir teilen unseren Alltag und un- seren Glauben. Meinem Einsatzteam hier liegt es am Herzen, dass Kinder Zugang zu guter Bildung erhalten. Das begeistert mich und darin spüre ich unseren ganzheitlichen Ansatz, dass wir den

ne, kreative Ideen einzubringen. So haben wir zum Beispiel im Kunstunterricht eindrucksvolle Bilder gestaltet, indem wir bunten Sand auf Holzplatten gestreut haben. Einmal in der Woche unterstütze ich die Kindergärtnerin im einheimi- schen Kindergarten. Ich spiele mit den Kindern, singe Lie- der und bringe ihnen ihre ersten Buchstaben bei. Ebenfalls einmal pro Woche organisieren wir als Team ein offenes und freiwilliges Kinderfreizeitprogramm. An diesem Nachmittag laden wir alle Kinder zu uns in den Hof ein. Wir spielen dann gemeinsam mit ihnen und erzählen ihnen biblische Geschichten. Es ist einfach so schön zu erleben, wie herzlich mich die Kin- der hier aufnehmen. Auch habe ich genügend Freizeit, die sich bunt und abwechslungsreich gestalten lässt. Ich gehe gerne auf den Markt, mache Ausflüge mit dem Team und lerne, Gitarre zu spielen. Besonders der Gottesdienst am Sonntag ist ein echtes Erlebnis. Da geht es ganz schön laut und lebendig zu, mit viel Musik und Bewegung. Alles in allem erlebe ich meinen Einsatz als eine spannen- de Mischung aus Herausforderungen, neuen Erfahrungen und wertvollen Begegnungen mit der für mich neuen Kul- tur. Ich kann also jedem so einen Einsatz empfehlen, der mal seine Komfortzone verlassen möchte und Lust auf ein Abenteuer hat.

Joana P. ist als Lernhelferin im Projekt ActionVIVRE Ost (Guinea) engagiert

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