Festbroschüre Zertifikatsverleihung Arbeitgeber 2020

AKTUELL

IM INTERVIEW: Mag. a Yvonne Pirkner, Moderatorin, Agile Coach und Digital-Trainerin

Das Corona-Jahr brachte einen enormen Schub für die digitale Zusammenarbeit und Video-Konferenzen. Wie schafft man den Einstieg am besten?

Zunächst geht es weniger um die Tools, sondern um den Mut, den Schritt ins Digitale zu wagen: Reinschnuppern, sich überraschen lassen und auf das Know-how der Gruppe vertrauen. Ich habe im letzten Jahr viele Workshops gehalten, meine Erfahrung war: Es gibt in jeder Gruppe eine digital affine Person, die Hilfsbereitschaft ist groß. Und dann geht es ums Üben, Üben, Üben. Es gibt sehr viele Tools. Welche sind hilfreich und wie setzt man sie ein? Eine enorme Erleichterung sind kollaborative Tools und White Boards, wie z. B. Miro, bei denen mehrere Personen gleichzeitig The- men behandeln und Inhalte visualisieren können. Das schafft das Erlebnis, gemeinsam in einem virtuellen Raum zu arbeiten. Man sollte sich von der Idee verabschieden, einen Workshop 1:1 ins Digitale zu übertragen. Eine direkte Übersetzung vom Englischen ins Deutsche funktioniert nicht wirklich, ebenso folgt das digitale Arbeiten anderen Regeln als das analoge. Das beginnt bereits bei der Dauer: Ein Präsenz-Seminar von acht Stunden sollte als Online-Session kürzer sein und die Inhalte sollten anders aufbereitet werden. Auch Tools wie etwa Umfragen und eine abwechslungsreiche, interaktive Gestaltung sind wichtig. Nach 20 Minuten sinkt die Aufmerksamkeit. Daher ist es wichtig, die Art der Interaktion immer wieder zu verändern. Was ist der Vorteil von Miro?Warum sollte man sich mit diesemTool beschäftigen? Der große Vorteil von Miro ist: Alle sehen alles zur gleichen Zeit und die Arbeitsfläche ist unbegrenzt. Man arbeitet in einem riesen- großen weißen Raum und nützt dabei bewährte Tools wie Post-Its, Bilder oder integrierte PowerPoint-Präsentationen. Miro eignet sich sehr gut für Abstimmungen und für ein kreatives Miteinander von Klein- bis Großgruppen. Äußerst nützlich sind auch die vielen Vorlagen. Es erfordert mehr Arbeit, eine Einheit vorzubereiten, allerdings sind alle Ergebnisse gleich dokumentiert, die Nachbereitung ist damit einfacher. Und ein Design kann immer wieder verwendet werden – es müssen keine Flipcharts neu geschrieben werden. Sie hielten im letzten Jahr einige Schulungen für Familie & Beruf. Wie haben Sie diese Digital-Workshops erlebt? Es gab eine fantastische Offenheit, Hilfsbereitschaft und Wissbegierde bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Lernkur- ve war sehr hoch, man spürte: Alle ziehen am gleichen Strang, unabhängig von der digitalen Affinität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Schulungen waren damit auch ein befruchtender Impuls für die Community, die gegenseitige Unterstützung hat darüber hinaus zu neuen Kooperationen geführt.

der Corona-Pandemie möglich, praktisch von einem Tag auf den anderen ins Home Office zu wechseln, alle wesentlichen Prozesse waren online möglich. Der nächste Schritt war, die Collaboration mit Web-Plattformen auf eine völlig neue Basis zu stellen und digitale Vermittlungs- modelle zu entwickeln. „Wir wollten rasch die Initiative ergreifen und haben sofort über ein Train-the-Trainer-Konzept mit den Auditorinnen und Auditoren, Prozessbegleiterinnen und Pro- zessbegleitern sowie Gutachterinnen und Gutachtern die Arbeit mit Microsoft Teams und Zoom, später auch Miro, geübt“, erzählt Mag. Elisabeth Wenzl, Geschäftsführerin von Familie & Beruf. Innerhalb kürzester Zeit wurden neue Konzepte entwickelt und analoge Workshops in digitale transformiert, was aufgrund völlig anderer Erfordernisse deutlich mehr als eine direkte Übertragung erforderte. Sehr gut angenommen wurden von der Community

Pressegespräch Juli 2020 mit Mag. Elisabeth Wenzl und Prof. Michael Bartz zum Schwerpunkt „Mobiles Arbeiten/Home Office“.

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