Festbroschüre Zertifikatsverleihung Arbeitgeber 2020

DIGITALER PARTNERTAG MOBILES ARBEITEN

tenden Teilnahme aller 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es virtuelle Austauschrunden, um sämtliche verbleibende Fragen zu klären. Die am häufigsten auftauchenden Punkte wurden zusätzlich in Form von FAQs im Intranet veröffentlicht. „Wir haben uns auch um eine klare, verständliche Sprache und Nachvollzieh- barkeit bemüht und die vielen positiven Rückmeldungen haben uns darin bestätigt, dass uns das gelungen ist“, sagt Brunhofer

zufrieden. „Es ist etwas ganz Wesentliches, dass das gesamte Haus diesbezüglich stets auf demselben Wissensstand ist.“ Und ebenso, dass Evaluierungen fix eingeplant sind. „Im Herbst werden wir erstmals erheben, wie es in der Praxis läuft und ob man vielleicht noch an der einen oder anderen Schraube drehen muss.“ All das sei von vornherein Teil des Konzepts. „Es war eine inten- sive Arbeit, aber sie hat sich gelohnt“, so Brunhofer abschließend.

IM INTERVIEW: Mag. (FH) Peter Rieder, Unternehmensberater und Auditor berufundfamilie

Warum hat sich die Initiative„Unternehmen für Familien“ entschlossen, für ihre Netzwerkpartnerpartner ein E-Learning-Tool zu mobilem Arbeiten/ Home Office anzubieten?

Die Corona-Pandemie hat sehr viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von heute auf morgen ins mobile Arbeiten/Home Of- fice beordert. Das hat in Unternehmen eine Vielzahl praktischer Fragen aufgeworfen, vor allem in solchen, die vorher diesbezüglich eher zögerlich waren. Die Verunsicherung und der Informationsbedarf waren jedenfalls groß. Darüber hinaus wird es beim Thema mobiles Arbeiten/Home Office wohl kein Zurück mehr geben: Laut einer Umfrage unter den Netzwerkpartnern von „Unternehmen für Familien“ möchten 56 % der Beschäftigten es auch nach der Krise beibehalten. Unterneh- men tun also gut daran, sich umfassend zu informieren und sich zu überlegen, wie sie das in Zukunft gestalten wollen. Das E-Lear- ning-Tool haben wir entwickelt, um Partner des Netzwerks dabei zu unterstützen. Der Grundgedanke ist, dass es einer gründlichen Auseinandersetzung damit bedarf, um das strukturiert abwickeln zu können. Sie haben dieses Tool maßgeblich mitentworfen – welche Ihrer Erfahrungen als Auditor sind dabei eingeflossen? Welche Themen sind hier wichtig und warum? Die wesentlichen Fragen zu mobilem Arbeiten/Home Office kreisen um drei Eckpunkte: Recht, Organisation und Kultur. Bei Schulungen und Beratungen haben wir immer wieder bemerkt, wie stark die rechtliche Perspektive Führungskräfte beschäftigt: Was kann ich? Was darf ich? Das ist ja nicht immer so eindeutig. Ebenso wichtig für das Gelingen ist aber auch die Organisation. Welche Regeln der Zusammenarbeit, welche Prozesse, welche Kommunikationsthemen spielen eine Rolle? Wie möchte ich die technische Ausstattung und Infrastruktur handhaben, mit Haftungsfragen oder Erreichbarkeitszeiten umgehen? Und auf keinen Fall zu vernachlässigen ist die kulturelle Seite. Warum ist eine gute Home Office-Betriebskultur entscheidend? Vor der Pandemie war der häufigste Hemmfaktor für mobiles Arbeiten/Home Office eine rein auf Präsenz ausgelegte Unterneh- menskultur. Das hat Corona radikal gekippt. Es ist daher sinnvoll, gerade diesen Aspekt sehr genau zu betrachten. Also welche Kompetenzen brauchen die Beschäftigten, welche die Führungskräfte? Welche Aktivitäten können das für eine Home Office-Kultur unerlässliche Commitment und Vertrauen unterstützen? Wie formuliert man Vorgaben klar genug? Auch Transparenz ist ein essen- zieller Faktor. Eine gute Home Office-Kultur ist schlichtweg die Basis für eine gelungene Umsetzung.

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